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Hombrechtikon
14.02.2025
14.02.2025 08:09 Uhr

«Die Vielseitigkeit fasziniert mich!»

Arbnora Tafa an ihrem Arbeitsplatz im Zentrum von Hombrechtikon, wo sie als Gemeindeschreiberin die Verwaltung leitet. Bild: GG
Seit einem Jahr steht Arbnora Tafa als Gemeindeschreiberin an der Spitze der Gemeindeverwaltung. Im Gespräch zieht sie Bilanz über die ersten 365 Tage.

Die 29-jährige Arbnora Tafa arbeitet seit 2021 auf der Gemeinde Hombrechtikon, zuerst als stv. Gemeindeschreiberin, seit dem 1. Januar 2024 als Gemeindeschreiberin. Sie hat den Posten von ihrem Vorgänger Jürgen Sulger übernommen, der nach 27 Jahren in den Ruhestand ging.

Zuvor war sie von 2016 bis 2021 in der Gemeinde Waldstatt AR stellvertretende Gemeindeschreiberin und leitete die Einwohnerdienste, wo sie erste Führungserfahrungen sammelte. «Die volle Verantwortung hier in Hombrechtikon ist aber eine ganz neue Herausforderung», sagt sie offen. Arbnora «Nora» Tafa besuchte die Führungsschule für öffentliche Verwaltungen und ist dipl. Verwaltungsfachfrau GFS. Seit dem Stellenwechsel nach Hombrechtikon absolvierte sie verschiedene CAS-Programme an der ZHAW und schloss 2023 den Master in Public Management ab.

Spannendes erstes Jahr

Auf die ersten 365 Tage angesprochen, sagt sie: «Es war ein spannendes Jahr mit vielseitigen Projekten», beschreibt sie ihre Arbeit, die von Personalführung über Gemeinderatssitzungen, Leitung von Projekten bis zu Bürgeranliegen reicht. Besonders prägend sei das Projekt Organisationsanalyse, bei dem die Strukturen der Verwaltung modernisiert und optimiert werden. «Von der Digitalisierung bis zur internen Umstrukturierung haben wir viele wichtige Themen vorangetrieben und werden diesen Wandel auch weiterhin aktiv vorantreiben.» Im Zuge der Überarbeitung des Leitbildes wurden die strategischen Stossrichtungen des Gemeinderats festgelegt, wobei die Bevölkerung aktiv in den Prozess eingebunden wurde.

Überraschend sei für sie die Chilbi-Petition gewesen, die mit 3072 Unterschriften eine starke Verbundenheit mit der Tradition bewiesen habe: «Das hat mich beeindruckt.» Ein weiteres Highlight war die kontroverse Gemeindeversammlung  zum  Feuerwerksverbot: «Hombrechtikon war die erste Gemeinde im Bezirk Meilen, die ein solches Verbot einführte. Inzwischen wird das Thema in vielen weiteren Gemeinden diskutiert.»

Führungsstärke und Teamgeist

Ihre Rolle sieht Tafa nicht nur im Administrativen, sondern auch als Führungs- und Managementfunktion: «Heute erfordert die Position mehr strategisches Denken und Führungsstärke.» Besonders der Fachkräftemangel beschäftige sie. Hier setze sie auf Ausbildung und innovative Ansätze, um die Gemeinde als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren.

Die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den weiteren Behörden beschreibt sie als wertschätzend und unterstützend. Ihre Begeisterung für Menschen ist spürbar. «Ich bin ein Teammensch und arbeite unglaublich gerne mit Leuten zusammen. Ich habe ein tolles Team, das gute Arbeit leistet. Der offene Austausch ist mir sehr wichtig. Das treibt mich an und gibt mir Energie.»

Wandel in der Verwaltung

Obwohl die Verwaltung traditionell als Männerdomäne gilt, sieht sie einen Wandel. Im Bezirk Meilen sind, mit Tafa, drei Frauen in leitender Funktion auf der Gemeindeverwaltung. Generell gebe es zunehmend jüngere Leute in diesen Positionen. Für sie selbst sei das Geschlecht nie ein Hindernis gewesen: «Ich kann mich gut durchsetzen», sagt sie mit ihrem ansteckenden Lachen. Für das Jahr 2025 hat Tafa klare Ziele: den Abschluss der Organisationsanalyse sowie die Fertigstellung des neuen Gemeindehauses und von weiteren Projekten.

Gerne in der Natur

Nora Tafa wuchs in Flawil SG auf und lebt heute in Männedorf. «Das hat sich so ergeben», sagt sie dazu. Dass sie nicht in Hombrechtikon wohnt, sei kein Nachteil. «Es erlaubt mir, eine professionelle Distanz zu wahren und neutral zu bleiben.»

Privat zieht sie ihre Energie aus der Natur und entdeckt gerne neue Länder und Kulturen. Sie liebt Spaziergänge um den Lützelsee und geniesst die Erholung mit ihrem Stand-up-Paddle auf dem Zürichsee. «Die Landschaft hier erinnert mich an meine Heimat Flawil – das Grün, die sanften Hügel. Es ist einfach wunderschön.»

Gabriela Gasser