In Zürcher Museen stehen Kunstwerke, die eigentlich in Nigeria sein sollten. So sehen es zumindest jene, die fordern, dass die Bronzen aus dem ehemaligen Königreich Benin zurückgegeben werden. Dies schreibt die «Neue Zürcher Zeitung».
Aus Sicht der Aktivistinnen dürfen die Kunstwerke nicht zurückgegeben werden, weil damit die Nachfahren ehemaliger Sklavenhändler profitieren würden. Denn die Skulpturen wurden aus Metall gefertigt, das lokale Herrscher im Tausch gegen Sklaven erstanden hatten.
Einen Schritt in Richtung Kritiker
Das Museum Rietberg stritt die Vorwürfe ab: Man habe die Position der Rückgabegegner in der Ausstellung abgebildet und viele verschiedene Stimmen eingebunden.
Neue Texttafel
Auf einer Texttafel mit dem Titel «Restitutionskritik» sei die Haltung von Farmer-Paellmanns Gruppe ausreichend dargestellt.
Doch nun macht das Museum zwei Wochen vor Ende der Ausstellung einen Schritt auf die Aktivisten zu: Seit kurzem ist in der Ausstellung «Im Dialog mit Benin: Kunst, Kolonialismus und Restitution» ein weiteres Kapitel untergebracht, in dem die RSG ihre Position selbst darlegen darf.
Weitere Forderungen
Das Museum Rietberg erklärt die überraschende Ergänzung damit, dass das Ausstellungskonzept von Anfang an auf Vielstimmigkeit beruht habe. Deshalb habe man sich entschieden, die Ausführungen der Gruppe einzubinden.
Man werde den Dialog mit der Gruppe weiterführen und «gezielt einzelne Forderungen» umsetzen. Damit zeigt sich die Restitution Study Group aber erst bedingt zufrieden. Sie hat bereits acht neue Forderungen gestellt.