Der Verein «Eine Schule für alle - ohne Selektion» will die Selektion auf einen späteren Zeitpunkt in die 11. oder 12. Klasse verschieben, wie er in einer Mitteilung vom Freitag schreibt.
Damit würden Schülerinnen und Schüler, die ihr Talent etwas später entwickelten, nicht frühzeitig ausgebremst.
Soziale Unterschiede massgebend
Der Verein bezieht sich auf eine Studie aus dem Jahr 2023, wonach in der Schweiz jedes Jahr bis zu 14'000 sozial benachteiligte Jugendliche nicht ihrem Potenzial entsprechend ausgebildet würden. Dies führe zu einem grossen Wertschöpfungsverlust und der Schweiz gingen Talente verloren, die sie dringend brauche.
Zufällige Zuteilung?
Eine gerechte Zuteilung in unterschiedliche Leistungsniveaus auf Sekundarstufe I sei eine Illusion, ist der Verein der Ansicht. Bei einem selektiven Übertritt in die Sekundarstufe I würden wertvolle Ressourcen in den permanenten Vergleich der Leistungsfähigkeit gesteckt, anstatt sie in die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler zu investieren.
Die Initianten zeigen sich in ihrer Mitteilung überzeugt, dass ein selektionsfreier Übertritt ein Gewinn für Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Familie, Wirtschaft und Gesellschaft sei.
6000 Unterschriften verlangt
Damit die Initiative zustande kommt, müssen innerhalb von sechs Monaten im Kanton Zürich 6000 Unterschriften zusammenkommen.
In den meisten Schweizer Kantonen dauert die Primarstufe inklusive Kindergarten acht Jahre, die Sekundarstufe I drei Jahre.