«Deine Freunde haben mehr Freunde als du», schrieb der US-amerikanische Soziologe Scott Feld 1991. Felds sogenanntes «Freundschaftsparadox» besagt, dass die Freunde einer beliebigen Person im Durchschnitt mehr Freunde haben als die Person selbst. Dahinter steckt eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung: Gut vernetzte Menschen tauchen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in den Freundeskreisen anderer auf.
Neues mathematisches Modell
«Wenn man den Freundeskreis einer beliebigen Person betrachtet, ist es sehr wahrscheinlich, dass in diesem Freundeskreis sehr gut vernetzte Personen mit überdurchschnittlich vielen Freunden vorkommen», erklärt Empa-Forscher Ivan Lunati, Leiter des Labors «Computational Engineering». Ein ähnliches Prinzip diente Lunati und seinem Team als Grundlage für ein neues mathematisches Modell, mit dem sich die Entwicklung von Fallzahlen während einer Epidemie genauer vorhersagen lässt.