«Nein, das ist nicht das erste Mal», sagt Werner Saurer, in dessen Hofladen in Grüningen am vergangenen Samstag eingebrochen wurde. Diesmal sei der Dieb einfach besonders dreist vorgegangen. «Er kam vor dem Mittag in den Hofladen, als noch andere Kunden ihre Einkäufe tätigten, hat dann Glacé und Fleisch in seinen Rucksack gepackt und als die anderen gingen, mit einem Stemmeisen die Kasse und den Milchautomaten geöffnet», erzählt Saurer, der alles auf Video aufgezeichnet hat. Anschliessend sei er mit einem Elektroscooter davongefahren und, wie man heute weiss, ist derselbe Täter auch noch in einen Hofladen in Hombrechtikon eingebrochen.
Diebstahl im Hofladen: «Es ist leider nicht das erste Mal»

Unverpixelt auf Facebook
Das Bild des Täters wurde von einem Bekannten auf Facebook geteilt und man hoffte, dass man damit den Täter schnell dingfest machen könnte.
Weil das Bild unverpixelt in die sozialen Medien gestellt wurde, hat das in den Kommentaren mehrere kritische Reaktionen hervorgerufen, weil man Bilder nicht ohne Einwilligung veröffentlichen darf. «Wenn sich der Täter darüber beschweren will, darf er sich gerne melden», sagt Saurer. Er hofft allerdings schon, dass ihm dies nicht noch zusätzlichen Ärger einbringt. Als Konsequenz aus dem Einbruch wird er wohl künftig seine Kasse mit einem Sensor ausrüsten, der bei unsachgemässer Bedienung einen Alarm auslösen soll. Doch eigentlich sei es traurig, dass man zu solchen Massnahmen greifen müsse.

Auch andere Hofläden betroffen
Von einem solchen Einbruch ist der Früchtehof Kunz in Grüningen zum Glück bislang verschont geblieben, wie Sara Kunz vom Früchtehof auf Anfrage von Zürioberland24 sagt. Doch mit Diebstählen habe sie es auch schon zu tun gehabt. «Wir haben ja ein Fenster zum Stall und so kann ich vieles sehen», sagt Kunz.
Einmal habe sie eine Kundin darauf angesprochen, dass ein anderer Kunde seine Einkäufe nicht ordnungsgemäss bezahlt habe. «Ich habe gemerkt, dass dieser über Jahre mehr eingepackt als bezahlt hat und ihn dann direkt darauf angesprochen und ihm erklärt, was das für uns bedeutet», erzählt die Bäuerin. Worauf dieser seine Schulden umgehend beglichen habe.
Auch das Wechselgeld und die Kaffeekasse seien schon geleert worden, doch die Polizei habe hier wenig Handhabe. Sie weiss, dass auch schon in Hofläden in Grüt und Oetwil eingebrochen worden sei und lässt deshalb jeden Abend die leeren Schubladen offen. «Heute sage ich nicht mehr Nein zu einer Kamera, doch auch in bedienten Läden wird gestohlen. Ich möchte mich nicht auf die Diebstähle konzentrieren, sondern auf unsere vielen treuen und ehrlichen Kundinnen und Kunden.»