Vor einer mitreissenden Kulisse und in echter Derby-Stimmung waren es zunächst die ZSC Lions, die sich Vorteile erarbeiteten. Dank ihren schnellen Stürmern gelangten sie regelmässig in gute Abschlusspositionen – und in der 15. Minute zur Führung. Andrighetto traf zum 1:0.
Doch die Wirkung verpuffte schnell. Im Powerplay glich Aaltonen für das aufopfernd kämpfende Heimteam in der 19. Minute aus. Dann spielten sich bemerkenswerte Szenen ab. Wegen angeblicher Torhüterbehinderung beanspruchten die Lions die Coaches Challenge. Als die Schiedsrichter am Tor-Entscheid festhielten, sahen sich die Gäste in Unterzahl versetzt.
ZSC-Shorthander zum 2:1
Doch ein echtes Problem wurde es nicht. Im Gegenteil: Nach einem wunderbaren Pass von Marti lief Lammikko auf und davon – und überwand Weber zur neuerlichen Führung.
Lammikko stark
Der Treffer gab den Gästen die Ruhe zurück. Im Mitteldrittel bewiesen sie, weshalb sie auch in dieser Saison ein Titelkandidat sind. Sie stürmten mit Tempo und Druck und kamen immer wieder zu guten Chancen. Und in der 40. Minute gelang Yannick Zehnder das 3:1. Lammikko hatte die überragende Vorarbeit geleistet.
Klotener Aufholjagd
Und in der 43. Minute sorgte Sven Andrighetto im Powerplay für das 4:1. Es schien die Entscheidung. Auf den Rängen stimmten die ZSC-Fans bereits die Siegeshymnen an. Doch das Heimteam liess nicht locker. In der 49. Minute brachte Sataric mit dem 2:4 die Hoffnung zurück, in der 58. Minute gelang Ramel (mit sechs Feldspielern) der Anschlusstreffer. Plötzlich war alles wieder möglich - und den Lions zitterten Beine und Hände.
Und tatsächlich: Als ZSC-Verteidiger Weber den Puck mit dem Handschuh blockierte, entschieden die Schiedsrichter auf Penalty. Und diesen versenkte Ojamäki 33 Sekunde vor Ablauf der regulären Spielzeit mit meisterlicher Kaltblütigkeit: 4:4.
Verlängerung und Penalty-Drama
Nun lagen alle Trümpfe in den Händen des Heimteams. Und prompt waren es die Klotener, die in der Overtime die goldene Chance zum Sieg besassen. Aaltonen verzog aber vor dem offenen Tor.
Das Penaltyschiessen musste entscheiden. Und dort belohnte sich das Heimteam für einen unfassbar leidenschaftlichen Auftritt und das riesige Kämpferherz. Ramel, Smirnovs und Meyer trafen. Bei den Lions reüssierten nur Malgin und Rohrer.
Damit jubelte Kloten über einen Sieg, wie er emotionaler kaum sein konnte - und im ersten Spiel nach dem 90-Jahre-Jubiläum begann die Party in der Swiss-Arena erst richtig.