Die Zunahme extremer Wetterereignisse, gepaart mit anhaltender Erwärmung, stellt die Landwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Insbesondere die ungewöhnlich milden Winter, die häufigen Starkregenereignisse und die extremen Hitzeperioden machen Anpassungsstrategien erforderlich, um den Auswirkungen auf Ernteerträge, Bodenqualität und Wasserressourcen zu begegnen.
Das Jahr 2024 war aus meteorologischer Sicht ein Jahr der Extreme und Rekorde in der Schweiz. Es zeichnete sich durch aussergewöhnliche Wärme, extreme Niederschlagsmuster, ungewöhnliche Sonnenscheinverhältnisse und zahlreiche Unwetter aus. Diese klimatischen Bedingungen hatten weitreichende Auswirkungen auf Landwirtschaft, Umwelt und Gesellschaft.
Mildester Winter seit Messbeginn
Der Winter 2023/2024 war der mildeste Winter seit Messbeginn. Mit einer landesweiten Durchschnittstemperatur von 0,9 °C lag er 2,8 °C über der Norm von 1991 bis 2020. Der Februar markierte mit 4,6 °C über der Norm einen neuen Rekord. Niederschlagsmengen erreichten 130 bis 160 Prozent der Norm, mit regionalen Spitzenwerten von 180 Prozent. Die Sonnenscheindauer blieb vielerorts unterdurchschnittlich, insbesondere in den Alpen und im Jura.
Im Frühling dominierten Nässe und Trübheit
Der Frühling 2024 war geprägt von höheren Temperaturen, überdurchschnittlichem Niederschlag und geringer Sonnenscheindauer. Der März war äusserst nass, mit Niederschlagsmengen von bis zu 300 Prozent der Norm, während der April durch einen Wechsel zwischen sommerlicher Wärme und spätwinterlicher Kälte auffiel.
Der Mai war wechselhaft und trüb, mit Starkniederschlägen, die zu Hochwasser in der Ostschweiz führten. Die Sonnenscheindauer erreichte nur 70 bis 80 Prozent der Norm – so erlebte Samedan im Kanton Graubünden den sonnenärmsten Frühling seit Messbeginn.