Zwei Hufen Land
Wohl am 2. Dezember 874 führte der königliche Vasall Witpert, mit der Erlaubnis von König Ludwig dem Deutschen, einen Tausch durch. Gemeinsam mit Abt Hartmut und dessen Rechtsvertreter Heitar einigte er sich auf einen Austausch von Ländereien. Witpert übergab zwei Hufen Land in Feldbach im Zürichgau, zusammen mit Häusern, Höfen, weiteren Gebäuden, einem kleinen Wald sowie dem Fischereirecht im Zürichsee.
Im Gegenzug erhielt er am selben Tag von Abt Hartmut fünf Hufen Ackerland in Rickenbach, ebenfalls im Zürichgau, inklusive dazugehöriger Höfe und ungenutzten Waldlands. Zusätzlich bekam er in Fägswil eine Hufe bewirtschaftetes Land. Wichtig zu wissen ist, dass Feldbach nicht am 2. Dezember 874 gegründet wurde, es taucht aber an diesem Tag zum ersten Mal in den Quellen auf. Das ist somit der erste schriftliche Nachweis für die Existenz des wahrscheinlich noch etwas älteren Ortes.
«Weidenbestandener Bach» Wie das Stiftsarchiv St. Gallen mitteilt, geht der Name Feldbach ursprünglich auf das althochdeutsche Wort «felawa» für Weide oder Weidenbaum und «bah» für Bach zurück und bedeutete daher ursprünglich «Weidenbach» – also ein Bach, der von Weidenbäumen gesäumt ist.
Ab dem 13. Jahrhundert wurde der Name jedoch volkstümlich umgedeutet und an das mittelhochdeutsche «velt» oder «veld» angepasst, was Feld oder Ebene bedeutet. Diese neue Bedeutung spiegelt sich seit dem 17. Jahrhundert auch in der Schreibweise wider. Ähnliche Ortsnamen finden sich zum Beispiel bei Fellbach bei Stuttgart (1257 «Velebach») oder Feldbach in der Steiermark (1188 «Velnbach»).
Vielleicht findet sich der weidenbestandene Bach, oder zumindest die eine oder andere Weide, ja noch heute in der Umgebung.