Weibel sieht das Bahnsystem Schweiz gefährdet: «Wir fahren die Bahn an die Wand und zerstören mutwillig ein System, das hervorragend ist.»
Statt als Erstes über die Weiterentwicklung des Angebotskonzepts zu sprechen, würden milliardenteure Ausbauten an der Infrastruktur beschlossen – und erst danach werde darüber debattiert, wie die neuen Gleise, Tunnel und Bahnhofanlagen sinnvoll genutzt werden könnten. Diese Entwicklung widerspreche dem Eisenbahngesetz.
Namhafte Expertengruppe
Mit einer Expertengruppe, der auch Guido Schoch, der ehemalige Chef der Südostbahn und der Zürcher Verkehrsbetriebe, und Philipp Morf, der sich als Unternehmer auf die Entwicklung von Mobilitätslösungen spezialisiert hat und Angebotsplaner für den SBB-Fernverkehr war, angehört, hat Weibel ein umfassendes Dokument mit dem Namen «Die Eisenbahn vor ihrem dritten Jahrhundert» ausgearbeitet. Dies berichten diverse Schweizer Medien.
Konzeptloser Fokus
Der Kern der Botschaft Weibels lautet: «Der konzeptlose Fokus auf Ausbauinvestitionen hat fatale Auswirkungen: Trotz der immensen Bautätigkeit steigt der Marktanteil der Bahn nicht». Und die enormen Investitionen führten zu laufend höheren Systemkosten. In der Folge würden Züge gestrichen und Linien geschlossen. SBB, BLS, Postauto Schweiz und Bundesamt für Verkehr sehen es ähnlich.