Der nach langer Verletzungspause noch auf Platz 275 der Weltrangliste klassierte und deshalb ungesetzte Rafael Nadal verlor im Stade Roland-Garros erst zum vierten Mal überhaupt eine Partie (einmal musste er vor der 3. Runde aufgeben).
Es ist gut möglich, dass dies sein letzter Match beim French Open war. Am Samstag hatte er erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit gross sei, dass er nicht noch einmal bei seinem Lieblingsturnier antreten werde, wollte sich aber auch nicht zu hundert Prozent festlegen.
«Ich habe es genossen»
Dies bestätigte er nach der Niederlage im Platzinterview. «Sollte es das letzte Mal gewesen sein, habe ich es genossen», sagte ein emotionaler Nadal, während seine Frau Xisca und der eineinhalbjährige Rafael Junior zuschauten.
Konkurrenzfähig, aber nicht gut genug
Sollte die Partie gegen Zverev auf einem bis auf den letzten Platz gefüllten Court Philipp-Chatrier sein Abschied vom French Open gewesen sein, war es ein kämpferischer und solider Auftritt, aber nicht gut genug für einen Exploit. Nadal war zwar wie von ihm selber angekündigt deutlich konkurrenzfähiger als noch vor zwei Wochen in Rom, gegen einen der Titelfavoriten reichte das Leistungsvermögen des bald 38-jährigen Spaniers aber relativ deutlich nicht.
Djokovic als Fan
Am Ende halfen weder die lautstarke Unterstützung der 15'000 Fans - unter ihnen Novak Djokovic, Carlos Alcaraz, Stan Wawrinka und Iga Swiatek - noch eine Trompeten-Combo mit Trommler, die immer wieder für Stimmung sorgten. Trotz ein paar Ballwechseln, die an die Magie vergangener Tage erinnerten, konnte Nadal das Rad der Zeit nicht zurückdrehen.
Zugabe an Olympia?
«Ich könnte nicht dankbarer sein, mit 38 Jahren noch immer hier zu sein», sagte der Mallorquiner zum Abschied. «Ich hätte mir nie so viel Erfolg erträumen können.» Und: «Ich hoffe, in ein paar Monaten für die Olympischen Spiele hier zurück und gut vorbereitet zu sein.»