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Kanton
05.03.2024

Zürich toleriert keinen Antisemitismus

Viele Jüdinnen und Juden fühlen sich in Zürich nicht mehr sicher. Bild: Lisa Maire
Der Zürcher Stadtrat zeigt sich erschüttert nach dem Angriff auf einen jüdischen Zürcher. Die Sicherheit der jüdischen Menschen in Zürich und das Engagement gegen Antisemitismus haben für den Stadtrat höchste Priorität.

Am vergangenen Samstagabend hat ein 15-jähriger Täter einen jüdischen Mann im Kreis 2 auf offener Strasse lebensbedrohlich verletzt. Der Zürcher Stadtrat ist gemäss einer Medienmitteilung erschüttert und tief betroffen angesichts dieser Gewalttat gegen einen jüdischen Zürcher. Er ist in Gedanken beim Opfer, seiner Familie und seinen Freundinnen sowie Freunden und der ganzen jüdischen Gemeinschaft in Zürich. Dieses Mitgefühl mit der jüdischen Bevölkerung hätten Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) und Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) gestern Sonntag den Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinden in einem gemeinsamen Brief zum Ausdruck gebracht.

Jüdische Einrichtungen verstärkt geschützt

Der Täter wurde am Samstag von der Stadtpolizei festgenommen, die gerichtspolizeilichen Ermittlungen sind derzeit im Gange. Die jüdischen Einrichtungen in der Stadt Zürich werden aktuell verstärkt geschützt, das Sicherheitsdepartement steht in regelmässigem Austausch mit den jüdischen Institutionen. Die Sicherheit der jüdischen Menschen in Zürich hat für den Stadtrat höchste Priorität.

Engagement gegen Antisemitismus dringend nötig

Seit dem grausamen terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 ist es auch in Zürich vermehrt zu antisemitischen Äusserungen und Aktionen gekommen. Das Engagement gegen Antisemitismus bleibt für den Stadtrat sehr wichtig und nötig. Nebst den bisherigen Aktivitäten unterstützt die Stadt Zürich seit Anfang Jahr neu die «Beratungsstelle für antisemitische Vorfälle» des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds finanziell. Zurzeit prüft sie im Austausch mit den vier jüdischen Gemeinden in Zürich und ihren Dachverbänden die Schaffung einer eigenen städtischen Stelle gegen Antisemitismus.

Stichwaffenangriff vom 2. März 2024

Am Samstagabend wurde ein 50-jähriger Mann jüdisch-orthodoxen Glaubens im Kreis 2 mit einer Stichwaffe lebensbedrohlich verletzt. Der mutmassliche Täter, ein 15-jähriger Schweizer mit tunesischem Hintergrund, wurde von der Stadtpolizei Zürich verhaftet und befindet sich auf Anordnung der Jugendanwaltschaft in Untersuchungshaft. Ob er als Einzeltäter oder in Verbindung mit einer Gruppierung gehandelt hat, ist gemäss einer Mitteilung der Oberjugendanwaltschaft Gegenstand der Ermittlungen zusammen mit der Kantonspolizei Zürich.

pd/Zürich24