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Kanton
20.02.2024
20.02.2024 21:53 Uhr

Darum hagelte es am Gubrist Tausende von Bussen

Das berüchtigte Nordportal. Bild: ls.
Wegen einer Baustelle galt am Gubrist-Nordportal lange Tempo 80 anstatt Tempo 100. Das sahen viele Autofahrerinnen und Autofahrer nicht – und kassierten teils hohe Bussen. War die Baustelle genügend signalisiert?

588 Fahrzeuge waren im vergangenen Jahr zu schnell beim Gubrist-Ostportal unterwegs. Sie wurden vom Blitzer ein paar Meter nach der Tunneleinfahrt bei Regensdorf erfasst. Die rekordverdächtige Zahl – fünfmal mehr als im Vorjahr – hat das Statthalteramt Dielsdorf kürzlich veröffentlicht. Nun aber zeigt sich: Sie ist nur die Spitze des Eisbergs. Fast 20’000 Fahrzeuge wurden geblitzt, wie die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage des Tages-Anzeigers bekannt gab.

Bis 25 km/h zuviel eine Busse

Den Hauptteil machen Fahrzeuge aus, die statt der erlaubten 80 km/h bis zu 105 km/h fuhren. Wer auf der Autobahn bis 25 km/h zu schnell fährt, erhält die Busse von der Kantonspolizei. Die 588 Fälle, die vom Statthalteramt Dielsdorf gebüsst wurden, betreffen Geschwindigkeitsübertretungen von 26 bis 34 km/h, wie der Tages-Anzeiger weiter berichtet.

Ab 35 km/h gibt es eine Bearbeitung durch die Staatsanwaltschaft ins Spiel. Das war in rund 170 Fällen nötig. 

Dass so viele zu schnell in den Tunnel fahren und geblitzt werden, hat laut dem Artikel mit der Geschwindigkeitsreduktion von 100 auf 80 km/h zu tun. Seit der Eröffnung der dritten Gubriströhre im April 2023 gilt nur noch Tempo 80. Der Blitzkasten, der von Anfang an wenige Meter nach dem Tunneleingang gestanden hat, ist seit der Eröffnung der dritten Röhre scharf gestellt. Bevor die Bauarbeiten begonnen haben, stand er jahrelang etwa 100 Meter vor dem Gubristportal. Mit dem Baustart der dritte Röhre wurde er demontiert.

Bei Stau tiefere Limite

Laut dem Bundesamt für Strassenbau (Astra) hat die Geschwindigkeitsreduktion mit der Baustelle beim Portal in Weiningen zu tun. Erst nach dem Ende der Bauarbeiten gelte wieder Tempo 100. Aber: Sobald sich künftig ein Stau abzeichne, komme eine dynamische Höchstgeschwindigkeit zum Tragen. Will heissen: Die Tempoanzeige wird temporär reduziert. So könne der sogenannte Handorgeleffekt bekämpft werden. 

Ob die Signalisation zu schlecht war und es deshalb so viele Bussen gab, wurde im «Tagi»-Artikel nicht thematisiert. Nur so viel: Der Blitzer sei nun vielen Leuten ein Begriff.  

pd/ls/Zürich24