Nur ein letztes Fenstergeviert blieb noch zu reinigen und die Malereien aufzufrischen. Deshalb trafen die Kirchgänger am Lichtmess-Sonntag im Kircheninnern auf eine mittelalterlich anmutende Bauhütte und dutzende von sorgfältig aufgereihten Gläsern mit Mineralfarben.
Wieviel Staub und Dreck sich im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte angesammelt und auf den Wänden festgesetzt hatte, zeigt ein Blick auf das letzte, erst teilweise gereinigte Fenstergeviert: oben links ist die Wand wieder hell, während rechts und unten die noch ungereinigten Wände einen starken Kontrast bilden. Kirchenmaler und -Restaurator Fontana aus Rapperswil und seine Mitarbeiter werden ihre Arbeit in den nächsten Tagen abschliessen. Dann erstrahlt die Kirche St. Stefan und St. Laurenz in Männedorf wieder im alten Glanz.
KÄSTCHEN: Die heutige Kirche St. Stephan und St. Laurenz wurde 1893 nach Plänen des Architekten August Hardegger als erste katholische Kirche im Bezirk Meilen, wegen Geldmangel vorerst ohne Turm, errichtet. Erst fünf Jahre später wurde der schlanke Turm hinzugefügt. Im Jahre 1966 wurde die neugotische Einrichtung entfernt. Beim Umbau 1993 wurde die Kirche von Kirchenmaler Fontana in historisch inspirierter Art ausgemalt. Die Familie Fontana ist seit dem 15. Jahrhundert als Baumeister, Stukkateure und Maler tätig; zuerst im Tessin und seit bald zweihundert Jahren am Zürichsee.
Männedorf
08.02.2024
Kirche Männedorf in neuem Glanz

Bild:
Etienne Ruedin / Collage GK24
Hundertdreissig Jahre nach dem Bau und dreissig Jahre nach dem letzten Umbau war es in den vergangenen Wochen an der Zeit, die katholische Kirche in Männedorf etwas aufzufrischen. Die Arbeiten waren Ende letzter Woche weitgehend abgeschlossen