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Hombrechtikon
10.02.2024
10.02.2024 08:14 Uhr

Wintertreffen im eiskalten Zürisee

Bei der «Zürisee Challenge» geht es u.a. darum, dem eigenen Körper und seinen Fähigkeiten zu vertrauen. Bild: zvg
Von September bis April trifft sich seit 2021 jeden Sonntagabend eine mutige Gruppe für ein gemeinsames Bad im kalten Zürisee. Geleitet wird die «Zürisee Challenge» vom Mentalcoach Michael Bernegger, Treffpunkt ist jeweils an der «Risi» in Stäfa. Über Michael und die Kaltbader wollten wir mehr wissen.

Als Michael Bernegger die «Zürisee Challenge» im September 2021 ins Leben rief, wurde in der Schweiz gerade die Corona-Zertifikatspflicht eingeführt. «Ich fragte mich, was ich den Menschen in dieser Zeit anbieten kann, um der drohenden gesellschaftlichen Spaltung im Land entgegenzuwirken», erzählt der leidenschaftliche Kaltbader.

Raus aus der Komfortzone

Erstmals lud Michael Anfang Oktober 2021 Interessierte zu einem gemeinsamen Bad im Zürisee ein. Daraus bildete sich ein Team, welches die Events heute mitgestaltet. Raus aus der Komfortzone, rein in den kalten Zürichsee – so lautet das Motto der Challenge. In der laufenden Saison treffen sich im Durchschnitt fünfzehn Teilnehmende pro Veranstaltung – in der ersten Saison lag der Durchschnitt bei fünf Teilnehmern.

Von 19 bis 4 Grad

Die Wassertemperaturen im Zürichsee bewegen sich im Zeitraum der Challenge bei ca. 19 bis 4 Grad Celsius. «Die kälteste Wassertemperatur erwarten wir jeweils im Januar und Februar», so der Mentaltrainer.

«Wie fit muss man für ein solches Unterfangen sein?», wollten wir von Michael wissen. «Man sollte sich gesund und wohl fühlen, um an der Challenge teilzunehmen. Dann stehe einem Bad im Zürichsee grundsätzlich nichts im Weg. Der menschliche Körper sei ein Phänomen und arbeite jederzeit für uns, gerade in Stresssituationen wie einem kalten Bad. «Wir dürfen wieder lernen, dem Körper zu vertrauen.» Wer mit Herzproblemen oder Bluthochdruck belastet sei, solle bei einem Bad unter 10 Grad aber im Vorfeld Rücksprache mit dem Arzt halten.

Bild: zvg
«Mein Ziel ist es, Menschen für das Leben zu inspirieren und sie zu motivieren, ihre Komfortzone zu verlassen.»
Michael Bernegger

Kein Wettbewerb!

Michael ist es wichtig zu erwähnen, dass die «Zürisee Challenge» kein Wettbewerb ist. Es gehe vielmehr darum, Erfahrungen zu sammeln und die Möglichkeit zu lernen, auf den eigenen Körper zu hören. «Die Anlässe sind immer gespickt mit vielen Lachern und Freude.»

Eine gute Vorbereitung ist das A&O

Die Challenge hat immer den gleichen Ablauf: Die Gruppe startet gemeinsam mit einem Aufwärmen und bereitet sich mit einer mentalen Übung vor, bei welcher die Teilnehmenden ein persönliches Ziel mit dem Bad im Zürichsee verknüpfen. Michaels persönliches Motto: «Wenn ich es bei kalten Temperaturen in den Zürichsee schaffe, dann erreiche ich auch meine persönlichen Ziele! Let’s go.»

Motivieren als Ziel

Der ursprünglich gelernte Gipser arbeitete, nach einer Zweitausbildung, über zehn Jahre in der Sozialarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Zeitgleich stieg sein Interesse für den menschlichen Körper und es folgten verschiedene psychologische und mentale Ausbildungen im Sportbereich. 2017 machte er sich als Mentaltrainer selbständig. «Mein Ziel ist es, Menschen für das Leben zu inspirieren und sie zu motivieren, ihre Komfortzone zu verlassen und das wahre Wachstum des Lebens zu erfahren. Wachstum beginnt da, wo Ängste enden.»

Zwei grosse Leidenschaften

Neben dem Coaching gehört auch das Reisen zu seinen grossen Leidenschaften. Als wir mit Michael sprachen, war er gerade in den Vorbereitungen für seine nächste Reise. Sein Plan: Mit dem Roller von seinem Wohnort Grüningen auf die Kanarischen Inseln. Und von dort mit einem Segelboot nach Südamerika.

Zürisee-Challenge 2024

Die «Zürisee Challenge» findet von Ende September bis Ende April jeden Sonntag an der «Risi» zwischen Uerikon und Feldbach statt.

Aktuelle Startzeit ist um 17 Uhr (ab dem 31. März um 18 Uhr). Der Treffpunkt ist direkt unterhalb vom Imbissstand.

11./18./25.2. | 3./10./17./24./31.3. |
7./14./21.4. (Saisonschluss)

www.michaelbernegger.com

Gabriela Gasser, Redaktion Ährenpost