«Vintage-Game» hiess die Affiche, welche die Gefühle der Rapperswil-Jona Lakers am Samstag aufheitern sollte. Das Heimspiel gegen den HC Lugano stand im Zeichen des Rückblicks und dem Auftritt in Retro-Shirts von 1972, als die Lakers unter dem Label SC Rapperswil firmierten – und Jona eishockeytechnisch noch Brachland war.
Der Freitag hallte nach
Die jüngere Vergangenheit bot beim Team von Trainer Stefan Hedlund wenig Grund zur Freude. Am Freitag hatten die Rapperswiler bei Ajoie 62 Sekunden vor Schluss einen Vorsprung aus der Hand gegeben und in der Verlängerung eine bittere Niederlage kassiert. Die Kurzanalyse von Trainer Hedlund: «Wir waren im Schlussdrittel zu passiv, haben nur noch verteidigt und die Struktur im Spiel verloren».
Fehlstart der Lakers
Die Worte Hedlunds waren wie eine düstere Prophezeiung, was in der St. Galler Kantonalbank Arena von sich gehen sollte. Es dauerte nur 30 Sekunden, bis die Gäste aus Lugano in Führung gingen: Giovanni Morini traf völlig freistehend zum 1:0. Und es kam aus Sicht der Lakers noch schlimmer. In der 3. Minute war es erneut Morini, der einen Abpraller verwertete: 2:0 für Lugano.
Starke Reaktion
Doch so einfach liessen sich die Lakers nicht unterkriegen. Ihr erstes Powerplay nutzten sie zu einer Druckphase – und in der 17. Minute zum Anschlusstreffer. Der Däne Nicklas Jensen traf zum 1:2.
Das Heimteam liess auch im Mitteldrittel nicht locker. Mit schnellen Läufen und präzisem Passspiel diktierte es das Geschehen – und kam in der 25. Minute in Unterzahl zum Ausgleich. Jeremy Wick traf nach einem schnellen Gegenstoss.
Thürkauf und Joly führen Lugano zum Sieg
Rappi wie es singt und lacht. Das Lido in Feierlaune – aber die Gäste hielten sich nicht ans Drehbuch. In der 39. Minute verwandelte der starke Thürkauf eine Kombination mit Joly zum 3:2. Und im Schlussdrittel sorgte Joly mit dem vierten Treffer (und dem dritten persönlichen Scorerpunkt an diesem Abend) für die Entscheidung. Guerra setzte in der 59. Minute (ins leere Rappi-Tor) den Schlusspunkt.
Fazit des Abends: Die Vergangenheit lässt sich verklären, die Gegenwart ist düster. Die Play-offs sind 15 Runden vor Qualifikationsschluss für die Lakers faktisch unerreichbar.