In den Wintern 2018/19 und 2019/20 wollte die Zürcher Hochschule für Heilpädagogik ihre Bemühungen "in Regelschulen und Sonderschulen Bildung für alle zu erreichen mit dem Ziel der Teilnahme und Partizipation an der Gesellschaft und einem möglichst autonomen und selbstbestimmten Leben sichtbar" machen.
Dazu lancierte sie ein Projekt mit dem bekannten Lichtkünstler Gerry Hofstetter, welcher Zeichnungen von Schulkindern auf Schulhäuser in zehn Kantonen projezierte. Die Pandemie beendete die Veranstaltungsreihe abrupt. Am Montag wurde die letzte Projektion mit rund 350 Zeichnungen beim Schulhaus Hasenacker in Männedorf nachgeholt.
Auf den Zeichnungen stellten sich die Kinder in der Zukunft dar, ihren Traumberuf ausübend. Es war extrem spannend, wie sich die künftigen Spielwarenhändler, Polizistinnen, Postautochauffeure, Tierärztinnen, Paläontologen, Lokomotivführer, Piloten, etc. darstellten. So jagten gleich zwei Polizeibeamte mit vorgestrecktem Revolver Ganoven durch die Strassen Männedorfs. Bankangestellte sassen am Schreibtisch vor dem Bildschirm, während Lehrerinnen vor einer schwarzen Wandtafel referierten.
Neben diesen wohl eher realistischen Berufswünschen, möchten einige Kinder gerne Eishockeyspieler, Fussballer bei international bekannten Vereinen oder Youtuber werden.
Eingerahmt wurde der gelungene Abend, an dem eine Abschlussklasse die Festwirtschaft betrieb, durch zwei Ansprachen, die die Vorteile der Integration stärker in den Vordergrund stellten, als es die Erfahrung mancher der anwesenden Eltern und Lehrer ist. In einem einzigen Satz wurde auf die Sonderschulen verwiesen, welche seit der Einführung der Integration schwieriger und beeinträchtigter Kinder in den Regelklassen nicht mehr im gleichen Schulhaus, sondern auswärts geführt werden; örtliche Separation, die es mit den Kleinklassen nach altem System so nicht gab.