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Stäfa
16.11.2023

Ein Einblick in die neue Karateschule

Bild: zvg
Dort werden die Kleinsten bis zu den ganz Grossen zu Kraft, Koordination und Kampf angeleitet. Ein Besuch in der Trainingshalle.

Die Trainingshalle - das Dojo - ist gross und lichtdurchflutet. In der Eröffnungsshow der Karateschule zeigen rund dreissig Kinder und Erwachsene eindrucksvoll, wie vielfältig Karate ist. So studiert das siebenjährige Mädchen konzentriert die Abfolge ein, genauso wie der Pensionär, der jetzt mit mehr Freizeit an der Kraft und Koordination arbeiten möchte.

Zum Schluss der Show darf dann auch das Publikum eine erste Einheit mit Anleitung ausprobieren. Und spürt direkt, was es heisst, Arme und Beine zu halten und die richtige Bewegung umzusetzen. So interessieren sich nach der Show nicht nur Kinder für diesen besonderen Sport, sondern auch die Eltern. «Das Körpergefühl danach ist super.» sagt etwa ein Vater zum Abschied. «Und es macht wirklich Spass», ergänzt seine Frau, «zusammen mit Gleichgesinnten zu trainieren, in einer angenehmen Atmosphäre, das gefällt mir.» Sie habe sich sich spontan für eine Probelektion angemeldet, am Samstagmorgen hiess es dann für die ganze Familie: Ab ins Karate.

Lebensschule und Ort der Begegnung

Sensei Gérald Wigger, der sich einen langersehnten Traum erfüllt hat, unterrichtet mit zwei weiteren erfahrenen Dan-Trägern Karate. Charlie, seine Frau, leitet die Klassen für die ganz Kleinen, 4- bis 6-Jährigen führt sie spielerisch ans Karate heran. Sensei Gérald: «Es war mehr als reif, da ich die ganze Zeit immer von Karate sprach…»

An der Grundstrasse 10a, im Herzen von Stäfa, haben sie zwei grosse Räume gefunden und diese passend ausgestattet, mit einer Spiegelfront, weichen Matten, Umkleidekabinen und Duschen, und sogar einem kleinen Aufenthaltsraum. Bei der Tür werden die Schuhe ausgezogen und jeder verbeugt sich beim Eintreten. Mit der Sportart ist eine traditionsreiche Kultur verknüpft, eine Lebensweise mit Respekt und Toleranz aus Japan. In den ersten Schritten werden einfache Koordinationsübungen geübt, die es in sich haben: den rechten Fuss nach hinten stellen, die linke Hand vor das Gesicht, eine kräftige Vorwärtsbewegung mit der rechten Faust. An dieser Abfolge üben alle, kleine Änderungen bei der Schulter oder Hüfte verleihen plötzlich viel mehr Kraft und Schub. «Ich bin jedes Mal glücklich, wenn ich das Dojo nach dem Training verlasse. Es ist für mich ein wunderbarer Ausgleich.» sagt Sensei Gérald Wigger, der im Berufsalltag eine sitzende Tätigkeit ausübt.

Karate als Form der Ästhetik

 «Karate ist mehr als Kampf oder Selbstverteidigung» sagt die erfahrene Karateka und neue Lehrerin Claudia Gartmann. «Karate ist Fitness für Körper und Geist, und das Zusammengehörigkeitsgefühl bei uns ist sehr gross.» In einigen Lektionen versammeln sich alle Karatekas, von Weiss- bis Schwarzgurt, von 7 bis zu über 60 Jahren. «Das stetige Verfeinern von Bewegungen führt zu grossen Veränderungen. Ich merke das auch in meinem Beruf, wenn ich vor eine Gruppe stehe und mich erde. Ich spüre die Kraft.»

Für den 19-jährigen Ron Sager, Schwarzgurt aus Adliswil und Biologiestudent, hat Karate viel mit Ästhetik zu tun: «Es gibt verschiedene Bewegungsabfolgen, die sogenannten Katas. Und der Fluss der Bewegung, die Haltung und die Feinheiten bis zu den Fingerspitzen: dieses ganze Zusammenspiel hat für mich etwas Künstlerisches und gefällt mir sehr.» Er trainiert seit 11 Jahren und braucht kein Fitnessstudio. Man könne allein trainieren, aber genauso spannend sei der Kampf, ein spielerisches Abtasten des Gegners, wo die Reaktionsfähigkeit geübt wird. «All das läuft fair und rücksichtsvoll ab. Den Kopf als Ziel oder harte Schläge sind tabu.» Sensei Gérald freut sich über seine noch junge Schule und hofft, dass sie ein Ort der Begegnung und der Kraft wird.

Kimura Shukokai Karate Stäfa, Grundstrasse 10a, Stäfa, Tel: 076 366 13 37
www.shukokai-karate-staefa.ch

 

Kimura Shukokai Karate Stäfa