Vor vier Jahren waren die Grünen die grossen Gewinner und es kam zum Linksrutsch. Doch jetzt ist es zur Korrektur gekommen. Die Schweiz wird wieder konservativer und die SVP kann die Sitzverluste von 2019 schweizweit zu einem grossen Teil wettmachen (+8 Sitze). Auch die SP (+1) und die Mitte (+2) dürfen sich zu den Siegern zählen. Während die FDP wohl stabil bleibt, müssen die Grünen (-6), die GLP (-5) sowie die EVP (-1) Federn lassen.
Im Kanton Zürich konnte die SVP allerdings nicht zulegen. Freuen dürfen sich hingegen die SP, die Mitte und die EDU. Die SP konnte einen Sitz gewinnen, ebenso die EDU. Bei der Mitte wurden es sogar zwei Sitze mehr. Je einen Sitz mussten die GLP und die FDP abgeben. Die Grünen könnten aufatmen und verlieren einen Sitz. Lange hatte es so ausgesehen, als ob es zwei Sitze werden könnten. Doch Katharina Prelicz-Huber schaffte die Wiederwahl.
Beim Wähleranteil darf sich die SP als Siegerin (+3.83 Prozent) bezeichnen. Hinter den Sozialdemokraten folgen die Mitte (+2,10 Prozent) und die SVP (+0,65 Prozent).
Priska Seiler Graf, Co-Präsidentin der SP Kanton Zürich, wurde komfortabel in den Nationalrat wiedergewählt. Die Klotenerin freute sich über ihr Resultat – dies besonders nach ihrer gescheiterten Kandidatur für den Regierungsrat im vergangenen Februar. «Ich hatte zuerst natürlich einen kleinen Durchhänger», so Seiler Graf. «Aber ich habe dann alles gegeben und viel Wahlkampf mit Michèle Dünki Bättig gemacht.» Für Seiler Graf hat sich der Aufwand gelohnt. Kantonsrätin Dünki Bättig schafft die Wahl allerdings ganz knapp nicht. Die LGBTQ-Aktivistin Anna Rosenwasser hat sie auf der Zielgeraden überholt. In den nächsten vier Jahren will sich Seiler Graf in Bundesbern noch stärker für soziale Themen einsetzen. Sie hofft dabei auch auf die Unterstützung der Mitte.