Der Anbau von Chicorée ist aufwändig, das Wintergemüses belohnt aber mit gesunden Bitterstoffen und seinem charakteristischen Geschmack.
Wer hat’s erfunden?
So soll 1846 etwa der damalige Chefgartenbauer am Botanischen Garten in Brüssel den ersten Chicorée gezogen haben: Nachdem er die Wurzeln im Freiland hatte wachsen lassen, verhüllte er diese lichtdicht, damit sie Sprossen bilden. Die sich aus den Wurzeln entwickelten Zapfen stellten sich als durchaus wohlschmeckend heraus.
Eine andere überlieferte Theorie mutmasst, dass der Entdeckung des Chicorées eine besonders üppige Zichorienernte zu Grunde liegt: Zichorien brauchte man früher als Ersatz für teuren Bohnenkaffee und getrocknete und gemahlene Zichorienwurzeln landen bis heute als koffeinfreier Kaffeeersatz in der Tasse. 1870 sollen die belgischen Bauern eine derart ertragreiche Ernte eingefahren haben, dass sie nicht mehr wussten, wohin damit. So lagerten sie die Wurzeln im Gewächshaus ein, wo sich schliesslich Triebe mit knackigen weissen Blättern – «wit loof», also weisses Laub – bildeten.
Ob im Botanischen Garten oder per Zufall im Gewächshaus eines Bauern: Die Geschichte von Chicorée ist fest mit derjenigen von Belgien verknüpft – der Name «Brüsseler» deutet bis heute darauf hin.