Der Marktlagebericht der Schweizer Milchproduzenten (SMP) spricht eine deutliche Sprache. Im Juli dieses Jahres gab es in der Schweiz noch 514'496 Milchkühe. Damit ist ein historischer Tiefpunkt erreicht. Einen Rückgang ist sich die Branche zwar gewohnt. Aber die letzten vier Jahre waren die Bestände relativ stabil. Bis zum Herbst letzten Jahres, ab da ging es abwärts. Im Juli 2023 waren es 11'500 Tiere oder 2,2 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt.
Von einem deutlichen Rückgang spricht SMP-Kommunikationsleiter Reto Burkhardt. Die Gründe für die starke Abnahme der Anzahl Milchkühe auszumachen, sei nicht einfach. Burkhardt geht von mehreren Gründen aus, die in Kombination zur Abnahme führen.
«Der Strukturwandel geht weiter», sagt Burkhardt. «Betriebe steigen von der Milch- auf die Mutterkuhhaltung um oder lassen die Produktion auslaufen. Sie ersetzen also ihre Tiere nicht mehr.» Auch das hohen Kostenniveau wirtk sich aus: «Die Milchpreise liegen zwar höher als vor einigen Jahren, aber die Kosten für die Produzentinnen und Produzenten sind massiv gestiegen», betont Burkhardt. Ebenfalls Gründe könnten laut Burkhardt die Hitze und allenfalls Futterknappheit auf gewissen Betrieben sein.