Insgesamt resultierten im ersten Halbjahr 2023 Gesamterträge von 577 Millionen Franken (+26% gegenüber 2022, entspricht 98% von 2019). Die Erträge im Fluggeschäft erhöhten sich um 35% auf 279 Millionen Franken Die nichtaviatischen Erträge nahmen um 18% auf 298 Millionen Franken zu. Die Betriebskosten stiegen im Vorjahresvergleich um 15% auf 253 Mio., was im Vergleich zum Ertragsanstieg unterproportional ist.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) stieg im Vorjahresvergleich um 36% auf 324 Millionen Franken Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019, welches noch ohne Einflüsse der Pandemie war, ist das Ebitda 7% höher.
Damit resultiert im ersten Halbjahr ein Gewinn von 138 Millionen Franken (1. Halbjahr 2022: 55 Millionen). Verglichen mit dem bislang erfolgreichsten Halbjahr 2019 liegt das Konzernergebnis bei 96% (1. Halbjahr 2019: 143 Mio.).
Gesamthaft nutzten von Januar bis Juni 2023 13,1 Millionen Passagiere den Flughafen Zürich als Ausgangs-, Umsteige- oder Zielort ihrer Flugreise, was 44% mehr sind als in der Vorjahresperiode (entspricht 88% von 2019). Die Anzahl Flugbewegungen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2023 um 20% gegenüber der Vorjahresperiode – auf 116 633 Starts und Landungen (entspricht 86% von 2019). Die Menge der umgeschlagenen Frachtgüter sank um 13% auf 187 403 Tonnen (entspricht 83% von 2019). Grund für den Rückgang ist die wieder erstarkte Seefracht mit deutlich tieferen Frachtraten.
Streckennetz wie vor der Pandemie
Das Streckennetz entspricht nahezu dem Angebot von vor der Pandemie: Insgesamt werden im Sommerflugplan 187 Destinationen angeflogen. Wieder aufgenommen wurden die Verbindungen nach Schanghai, Seoul, Larnaka sowie Chisinau in Moldau. Neu im Angebot ist Biarritz im Südwesten von Frankreich, über die Sommermonate wird Akureyri in Island direkt bedient. Mehrere Airlines haben ausserdem die Frequenzen auf bestehenden Strecken ausgebaut – so etwa nach Hongkong, Doha oder Addis Abeba.
Mehr Kommerz und Immobilien
Die höheren Passagierzahlen führten zu einer starken Erholung der Umsätze der Kommerzpartner, wobei der Bereich Food & Beverage besonders hervorzuheben ist. Auf der Luftseite stiegen die Umsätze entlang der Passagierzahlen, auf der Landseite übertrifft das kommerzielle Geschäft bereits das Vor-Corona-Niveau. Sowohl auf der Land- wie auf der Luftseite gab es diverse Laden- oder Gastro-Neueröffnungen. Die Immobilienerträge nahmen gegenüber der Vorjahresperiode um 18% auf 98 Millionen Franken zu und erreichen damit einen neuen Höchstwert. Die Vermietungsquote des Circles liegt bei rund 90%.
Investiert hat der Flughafen im Berichtshalbjahr 161 Millionen Franken (Vorjahr: 106 Millionen) in Sachanlagen, Projekte in Arbeit sowie Flughafenbetreiberprojekte, davon 82 Millionen Franken am Standort Zürich (Vorjahr: 92 Millionen).
Die Bauarbeiten in der Zone West für zusätzliche Standplätze wurden nach einer coronabedingten Pause wieder aufgenommen. Auf Kurs sind die Arbeiten zur Erneuerung und Erweiterung der Gepäcksortieranlage (GSA). Bei der Entwicklung der landseitigen Passagierflächen (ELP) kommt es hingegen aufgrund einer Beschwerde zu Verzögerungen. Für das neue Dock A werden bereits dieses Jahr erste Vorarbeiten am Vorfeld vorgenommen.
Am 28. August hat der Kantonsrat über das Projekt der Pistenverlängerungen abgestimmt. Sie dienten der Erhöhung der Sicherheitsmarge und führten zu weniger ungeplanten Betriebsumstellungen und weniger Verspätungen in den Nachtstunden, so die Flughafen Zürich AG. Die Volksabstimmung im Kanton Zürich wird voraussichtlich 2024 stattfinden.
Indien und Lateinamerika
In Noida (Indien) schritten die Bauarbeiten am Terminal und Pistensystem plangemäss voran, ebenso die Vertragsabschlüsse mit Dienstleistern. Die Eröffnung sei Ende 2024 vorgesehen. In Lateinamerika habe man im Mai mit Natal eine weitere Konzession zum Betrieb eines Flughafens in Brasilien gewonnen. Jener Flughafen habe 2022 rund 2,3 Millionen Passagiere abgefertigt bei einer Kapazität von rund 6,5 Millionen Passagieren pro Jahr. Die Betriebsübernahme erfolge Anfang 2024.
Das laufende Jahr habe sich besser als anfangs erwartet entwickelt. Für die Passagierzahlen am Standort Zürich erwarte man 2023 einen Anstieg auf rund 28 Millionen Passagiere, was knapp 90 Prozent gegenüber 2019 entspricht.