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26.08.2023
26.08.2023 09:37 Uhr

Börse: Kurze technische Erholung

Christopher Chandiramani zu den Aussichten: «Das gegenwärtige Zinsumfeld begünstigt den Finanzbereich und speziell die Kantonalbanken.» Bild: Linth24
Nach 4 Wochen mit rückläufigen Kursen kam leichte Erholung. SMI mal bei 11'000 Punkten, später Schwungverlust. Wegen des Umfelds sprachen Händler von technischer Gegenbewegung. Unter Investoren gabs Schnäppchenjäger.

Der Schweizer Aussenhandel sank im Juli im Einklang mit der wirtschaftlichen Abschwächung in beiden Richtungen. Die Exporte gingen gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 5.7 Prozent zurück. Die Importe sanken um 3.3 Prozent und befinden sich weiterhin auf einem negativen Trend.

Treffen in Südafrika: Die 5 BRICS Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika wollen in Zukunft noch weitere Staaten aufnehmen. Grundsätzlich geht es um eine Stärkung der Gemeinschaft, um Europa und den USA Paroli bieten zu können. Fernziel wäre eine gemeinsame Währung. Zum 1. Januar 2024 werden auch Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate in die Staatengemeinschaft aufgenommen (BRICS plus).

In der russischen Region Twer ist am Mittwochabend in ein Privatjet vom Typ Embraer Legacy abgestürzt. Nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde war Wagner-Truppen-Chef Jewgeni Prigoschin an Bord. Dieser hatte zunächst auf der Seite Russlands gegen die Ukraine gekämpft. Später kam es zu einem Aufstand gegen Putin. Es gibt zum Vorfall noch viele offene Fragen, ob Unfall oder Anschlag.

Unternehmensnachrichten

Grossübernahme bei nichtkotierten Werten: Luxushersteller Rolex übernimmt den Uhren- und Schmuckhändler Bucherer. Das Geschäft wird weiterhin eigenständig geführt. Rolex übernimmt die rund 100 Ladengeschäfte von Bucherer. Die Arbeitsplätze bleiben erhalten. Es braucht noch das Einverständnis der Wettbewerbsbehörden.

Gewachsenes Interesse an den UBS-Aktien: Nach der Verzichterklärung der Bank bezüglich Bundesgarantie waren die Papiere gesucht, positive Gerüchte zirkulierten, auch betreffend einen Teilerhalt der CS. Die Grossbank wird aber aufgrund der Komplexität nach der Übernahme erst später über Details informieren.

Der Glasverpackungshersteller Vetropack ist im ersten Halbjahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hat die Produktion in der Ukraine wieder aufgenommen. Die Verkäufe sind zwar volumenmässig noch tiefer, aber Preiserhöhungen kompensierten, so dass ein zweistelliger Umsatzzuwachs erzielt werden konnte. Auch der Betriebsgewinn hat sich wieder verbessert. Unter dem Strich steht ein Reingewinn von CHF 51 Mio. nach einem Verlust von 10 Mio. im H1/22 gegenüber.

Die Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site hat im ersten Semester einen minimal gesteigerten Mietertrag von CHF 219 Mio. erreicht. Es resultierte ein Reingewinn von CHF 65.9 Mio. lag aber unter den Erwartungen. Der Effekt der Zinserhöhungen und ein starker Rückgang der Neubewertungseffekte und folglich des Reingewinns wurde generell erwartet.

Milchverarbeiter Hochdorf, welcher auf die Herstellung von Nahrungsmitteln und Zutaten aus Milch und alternativen Proteinquellen spezialisiert ist, hat seine Erholung im ersten Halbjahr fortgesetzt. Der Umsatz hat sich um 5.8 Prozent auf CHF 154 Mio. verbessert. Die Bruttogewinnmarge stieg von 21.3 auf 30.5 Prozent. Der Betriebsgewinn ist mit 6.7 bzw. 1.6 Mio. Fr. auf Stufe Ebitda und Ebit wieder positiv.

Der Energiekonzern BKW gibt sich per 1. November eine neue Organisationsstruktur. Neu sind alle drei Geschäftsfelder Energie, Netze und Dienstleistungen in der Konzernleitung vertreten.

Die Immobiliengesellschaft Intershop hat im ersten Halbjahr den Nettoliegenschaftsertrag von CHF 33.7 auf 36.3 Mio. gesteigert. Der Ebit ist von CHF 49.8 auf 66.4 Mio. gestiegen, der Reingewinn von CHF 36.4 auf 52.8 Mio. Der Ausblick bleibt positiv.

Aussichten

Das Wirtschaftswachstum gibt weiterhin weltweit nach, vor allem in Europa und China. Auftragseingänge sinken. Da die Inflation immer noch relativ hoch ist, senden die Notenbanken noch keine klaren Signale aus für eine Lockerung der Geldpolitik. Das gegenwärtige Zinsumfeld begünstigt den Finanzbereich und speziell die Kantonalbanken. Bei Industriewerten dürfte der Druck anhalten, ausgenommen sind Spezialsituationen.

Christopher Chandiramani, Börsenanalyst und freier Mitarbeiter Goldküste24