Einem Anwohner ist aufgefallen, dass die Uhr spukt. Seit Freitag zeigt sie immer wieder die falsche Zeit an und läutet zu früh.
Die reformierte Kirche kennt das Problem, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet. Der Kirchgemeindeschreiber, Andreas Müller, berichtet, dass seit Freitag die Uhr wieder eingeschaltet ist und nun laufend während laufendem Betrieb justiert wird.
Am Dienstag war der Techniker der Firma Rüetschi nochmals da, um alles zu prüfen und zu richten. Diese Justierung benötigt Zeit, und deshalb läuft die Zeit in diesen Tagen immer wieder falsch. Weil sie remechanisiert wurde, ist es mit einem einfach Einschalten nicht getan.
Einmaligkeit für nächste Generationen
Viele Jahre lief die Uhr elektronisch, doch mit der Sanierung hat sich die Kirchgemeinde entschlossen, die Uhr wieder in ihre ursprüngliche mechanische Funktionsweise zurückzuführen. Die Uhr soll in ihrer Einmaligkeit für die nächsten Generationen erhalten bleiben. Die Männedorfer Uhr ist von 1853 und eine der ältesten Turmuhren, die noch in Betrieb sind. Hergestellt wurde sie von der Turmuhrenfabrik Mäder in Andelfingen. Gegründet wurde diese 1798 und 2007 von der Firma Rüetschi aufgekauft, die nun die Turmuhr sanierte. Die Firma Rüetschi wurd bereits 1367 in Aarau gegründet und ist auf Glockengiessen und Kirchturmtechnik spezialisiert.
Sie mussten die Turmuhr zuerst nach Marthalen, einer Aussenstelle der Firma, transportieren, damit sie nach dem Auseinandernehmen dort wieder zusammengesetzt wurde. Damit konnte die Mechanik wieder funktionsfähig gemacht werden. Seit Ende letzter Woche ist sie nun wieder in Männedorf.
Pendel trägt Schuld
Das metallene Pendel ist rund fünf Meter lang. Es trägt die Schuld, dass die Uhr nicht immer genau geht, denn das Metall reagiert auf die unterschiedlichen Temperaturen der Jahreszeiten und das kostet Genauigkeit, erklärt der Kirchgemeindeschreiber, Andreas Müller. Und somit benötigt auch diese Uhr einen kleinen elektronischen Antrieb, dieser gleicht die Ungenauigkeit automatisch aus, muss aber zuerst eingestellt werden. Früher war das die Aufgabe des Kirchensigrists, der es von Hand machte.
Bis am Sonntag um 10.00 Uhr sollte alles wieder funktionieren, auch die Glocken sollen wieder zur richtigen Zeit läuten und wie gewohnt, den Viertelstundentakt angeben. Viele Menschen vermissten seit Ostern das Glockenläuten, so Müller.