Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Region
22.08.2023

Anfang November eröffnet das neue Kispi

Neu und alt. (Symbolbild) Bild: Goldküste24
200 Betten werden dann im neuen Kinderspital in Betrieb genommen. Diejenigen Kinder, die dann in Spitalpflege sind, ziehen um. Sie werden sich freuen, denn die Zimmer sind zwischen 26 und 32 Quadratmeter gross.

Doch nicht nur die Grösse der Zimmer ist neu, auch die Innenausstattung ist nach modernen Erkenntnissen konzipiert. Die Wände sind hell, Holzelemente geben Wärme und die riesigen Fenster erlauben auch den Kleinsten, rausgucken zu können. Ein kleines Bullauge ermöglicht es, Frischluft ins Zimmer zu lassen, ohne das dies die automatische Belüftung stört, so beschreibt die Zürichsee-Zeitung die neuen Zimmer.

Der Fenstersims hat zwei Funktionen; er dient als Sitzbank und Ausziehbett, denn die Eltern sollen bei ihren Kindern schlafen können, da das einen wesentlichen Teil zur Genesung beiträgt. Für den Kispi-CEO, Georg Schäppi, war das ein grosser Schmerzpunkt im alten Kispi. Es war kaum möglich, dass die Eltern bei ihren Kindern schlafen konnten.

Es werden im neuen Kispi nicht mehr vor allem Viererzimmer angeboten, sondern vier von fünf werden Einzelzimmer sein, die auch zu Zweierzimmern umfunktioniert werden können. Die Frage war eben auch, dass Kinder soziale Kontakte zu ihren Gspänli brauchen, so wurde die Zimmeraufteilung intensiv diskutiert.

Die Einzelzimmer haben grosse Vorteile,  zum Beispiel bei hochansteckenden Infekten, wie das RS-Virus. Dann werden die Kinder isoliert und früher mussten ganze Viererzimmer lahmgelegt werden. Doch auch der Aspekt vom Alter wurde berücksichtigt, denn ein 15-jähriges Mädchen kann nicht bei einem 16-jährigen Jungen liegen.

Vor dem Start des Betriebes im neuen Kispi gibt es noch eine schwierige Aufgabe zu bewältigen, da es deutlich mehr Personal braucht. Das hat auch damit zu tun, dass das neue Kispi 30 zusätzliche Betten anbietet, auch die Intensivstation wird vergrössert.

Gesucht werden 35 Pflegende, zehn Ärzte und fünf IT-Fachleute. Die Suche nach diesen Menschen wird nicht einfach, denn der Stellenmarkt im Gesundheitswesen ist ausgetrocknet, vor allem auch Spezialisierte sind in der Kindermedizin rar. Der Personalmangel ist schon heute auf den Stationen deutlich spürbar.

Für die Rekrutierung hat das Spital eine grosse Offensive gestartet und Stelleninserate auf einschlägigen Plattformen aufgeschaltet. Wenn drei gute Bewerbungen kommen, dann werden zwei oder drei Mitarbeitende eingestellt. In den nächsten Tagen wird ein Plakat erscheinen und auch ein Werbevideo, das in 50 Sekunden den Weg eines Mädchens von der Einlieferung bis zum Spitalaustritt zeigt. Die Botschaft lautet: Wir suchen Champions!

Die Architektur des Gebäudes könnte auch mehr Personal brauchen, denn die Wege sind im rund 200 Meter langen und dreistöckigen Flachbau weit. Innerhalb der Einheit sind die Wege jedoch kurz gehalten, und auch die Technik hilft. Er ermöglicht zum Beispiel ein Rohrpostsystem, die Laborproben rasch von einem Ende des Gebäudes ans andere zu schicken.

Die Architektur wurde vom Büro Herzog & de Meuron entworfen und deshalb ermöglichen alle paar Meter Einblicke in den runden Lichthof und unterbrechen so den langen Gang, damit gibt es im Gebäudeinnern genug Licht.

Die Innenhöfe sind wie die Aussenfassade mit Douglasienholz. Manche Höfe sind begehbar und andere sind begrünt und mit Kunstinstallationen dekoriert, teils von renommierten, teils von jungen Künstlerinnen und Künstlern, bestückt. Der Wohlfühleffekt der Lichthöfe ist trotz der noch Baustelle deutlich spürbar.

Das Kinderspital wird mit rund 700 Millionen Franken einen neuen Standard setzen, zeigte sich Vollenwyder, Präsident der Elenorenstiftung, überzeugt. Vor allem auch der Bereich der Forschung, deren Gebäude auf der anderen Strassenseite, dem Kispi schräg gegenüber liegt, ist viel Platz für Forschung und Lehre. Ein Tunnel verbindet die beiden Häuser. Auch für zukünftige Pandemien ist vorgesorgt, denn im Untergeschoss des neuen Kispi's gibt es eine Pandemiestation. Als diese geplant wurde, wusste man nichts von Corona.

Patricia Rutz / Goldküste24