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Kanton
02.08.2023
03.08.2023 06:02 Uhr

Viel mehr Solarstrom möglich

Der Ausbau der Solarenergie im Kanton Zürich muss noch deutlich zulegen, um das Ziel, spätestens ab 2050 keine Treibhausgase mehr auszustossen, erreichen zu können. Bild: Lisa Maire
Photovoltaik spielt eine wichtige Rolle in der Energiestrategie des Kantons Zürich. Doch erst ein Drittel des angestrebten Ziel ist erreicht.

Der Kanton Zürich will gemäss seiner Klimastrategie bis 2040, spätestens aber 2050, unter dem Strich keine Treibhausgase mehr ausstossen. Das lokale Potenzial zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen soll deshalb möglichst vollständig genutzt werden. Dabei kommt vor allem der Photovoltaik (PV) eine tragende Rolle zu.

Ende 2021 waren auf dem Gebiet des Kantons Zürich mindestens 12 600 PV-Anlagen installiert, die zusammen jährlich rund 0,3 Terawattstunden (TWh) Strom produzieren. Dies entspricht etwa dem Jahresstromverbrauch des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Die sinkenden Preise für Solarzellen haben in den letzten Jahren den Zubau befeuert: Fast alle bestehenden Zürcher Anlagen wurden nach 2010 installiert. Allerdings ist es noch ein weiter Weg, bis das für 2050 anvisierte Ziel von 3,5 TWh Jahresproduktion erreicht ist. Entsprechend gibt es in allen Regionen des Kantons noch grosses Potenzial für den weiteren Ausbau der Solarenergie.

Auf Bauten ohne Wohnnutzung

Derzeit werden PV-Anlagen hauptsächlich auf Hausdächern installiert – und nicht an den Fassaden oder abseits der Gebäude. Rund die Hälfte aller Zürcher Anlagen finden sich auf Einfamilienhäusern. Auf Mehrfamilienhäusern und Gebäuden, die nicht dem Wohnen dienen, sind PV-Anlagen hingegen seltener.

Allerdings machen die vielen Anlagen auf den Einfamilienhäusern nur knapp 20 Prozent der gesamthaft installierten Leistung aus. Mit knapp 40 Prozent entfällt der Löwenanteil der Leistung auf Bauten ohne Wohnnutzung. Dies, obwohl nur jede zehnte Anlage auf diesen Bauten steht. Daraus ergibt sich, dass die Anlagen auf Gebäuden ohne Wohnnutzung viel grösser sind: Die mediane Leistung ist rund fünfmal grösser als jene der Einfamilienhaus-Anlagen. Auf Mehrfamilienhäusern sind die Anlagen etwas grösser wie auf Einfamilienhäusern.

Derzeit besitzt nur etwa jedes zehnte seit 2010 neu gebaute Wohngebäude eine PV-Anlage. Mit dem Inkrafttreten des neuen kantonalen Energiegesetzes am 1. September 2022 haben sich die Rahmenbedingungen aber geändert: Seit diesem Zeitpunkt müssen alle Neubauten einen Beitrag zur Deckung ihres Strombedarfs leisten. Es ist zu erwarten, dass dies die Verbreitung der PV-Anlagen weiter begünstigen wird.

Zürich24/Goldküste24