Nutzung bis zur eigenen Wohnung
Der Preis der Apartments ist flexibel und richtet sich nach der Nachfrage. Eine zweieinhalb Zimmer-Wohnung im zweiten Stock kostet laut Kasperczyk 3800 Franken pro Monat. Auf der Blueground-Website kostet dieselbe 4720 Franken, und sie war schon deutlich teurer, wie ein durchgestrichener Preis zeigt, nämlich 6910 Franken.
Die Kunden von Blueground können sich das leisten. Es sind hauptsächlich Angestellte von internationalen Konzernen wie Google und der UBS. Weitere Namen werden wegen der Diskretion nicht nennen, da sie vertraglich geregelt ist. Die meisten Kunden stammen aus Deutschland, den USA, England oder Frankreich. Sie nutzen das Angebot meistens als Übergang zu einer eigenen Wohnung. Im Schnitt leben sie etwas mehr als drei Monate in einem Blueground-Apartment.
Kasperczyk ist sich bewusst, dass sich die meisten Menschen mit durchschnittlichem Einkommen diese Wohnungen nicht leisten können, doch deswegen sieht er die Firma nicht als Bösewicht. Seine Firma tritt nicht mit gewöhnlichen Mietenden in Konkurrenz. Ein Vermieter, der an Blueground vermietet anstatt an Private, setzt seinen Ruf aufs Spiel.
Am besten ist es, dass Blueground ins Gespräch mit Eigentümmer/innen kommt, bevor die Wohnungen auf Online-Portalen angeboten wird. Zwei Angestellte streifen hierfür durch die Stadt und betreiben Online-Recherchen. Wenn ein Haus im Umbau ist, ist das jeweils eine gute Gelegenheit, herauszufinden, wer der Eigentümer ist, damit man mit ihm ins Gespräch kommen kann.
Manche Vermietende kommen sogar auf Blueground zu, denn sie wissen, dass mit Blueground einen verlässlichen Mieter haben, meint Kasperczyk.