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07.07.2023

Direkte Trinkwasserleitung gegen Trockenheit

Eindrücklich lange Wasserleitungen. Stadtrat Michael Baumer eröffnete das neue Pumpwerk. Bild: Pia Meier
Stadtrat Michael Baumer setzte kürzlich das Pumpwerk Schindlergut in Betrieb. Dieses ist Teil der neuen direkten Verbindung zwischen der Limmat- und der Glattzone.

Diese soll die Versorgungssicherheit von Zürich-Nord mit einwandfreiem Trinkwasser sichern.

Das Pumpwerk Schindlergut an der Nordstrasse ist von aussen gesehen kein imposantes Gebäude. Mit der geplanten Fassadenbegrünung wird es kaum mehr auffallen. Der grösste Teil des Pumpwerks ist unterirdisch. Zudem wurde im Gebäude eine EWZ-Transformatorenstation zur Energieversorgung gebaut. In Kombination mit Züri-WC gibt es dort weiter eine WC-Anlage. Diese ersetzt die provisorische Toilette im Schindlerpark und ist öffentlich zugänglich und ganzjährig nutzbar.

Versorgungssicherheit leisten

Das Trinkwasser wird in der Stadt Zürich durch ein unterirdisches Leitungsnetz transportiert. Dieses ist aufgrund der Höhenunterschiede in mehrere Druckzonen eingeteilt. Die am tiefsten gelegene und grösste Zone ist die Limmatzone. Die zweitgrösste ist die Glattzone, die primär Zürich-Nord und wichtige Vertragspartner im Glattal mit Trinkwasser versorgt. Die beiden grössten Zonen sind nun direkt miteinander verbunden. Dank dieser Direktverbindung muss das Wasser in ­Zukunft nicht mehr über die höher gelegene Hangzone gepumpt werden. Dadurch kann die Wasserversorgung im täglichen Betrieb Pumpenergie einsparen. «Dank der neuen Direktverbindung wird die Versorgungssicherheit für die nächste Generation auch im stark wachsenden Zürich-Nord und in den Vertragspartnergemeinden im Glattal gewährleistet», hielt Stadtrat Michael Baumer bei der Inbetriebnahme des Pumpwerks Schindlergut fest. Erstellt wurden neue Trinkwasserleitungen, streckenweise unter dem Milchbucktunnel, und zwei neue Pumpwerke, die beiden Anlagen Schindlergut und Strickhof. Die Bauzeit betrug zwei Jahre.

Der Leitungsbau für die Direktverbindung zwischen der Limmat- und der Glattzone war neben der jährlichen Leitungserneuerung das grösste Bauvorhaben der Wasserversorgung der Gegenwart. Die Fördermenge des Pumpwerks Schindlergut beträgt 50 000 m3/Tag. Es sind insgesamt vier Pumpen, drei in Betrieb und eine Redundanz. «Das Pumpwerk funktioniert autonom, das heisst, es ist niemand vor Ort», hielt Adrian Rieder, Projektleiter Wasserversorgung, fest. Er erläuterte, dass dank dem Pumpwerk Strickhof aus der Glattzone Trinkwasser in die höher gelegene Hangzone gefördert werden kann. Mit diesem Pumpwerk ergibt sich eine weitere Redundanz, um von der Limmatzone das Trinkwasser in  die Hangzone zu fördern. Das ergibt mehr Flexibilität, um anstehende Leitungssanierungen durchführen zu können. Es sind insgesamt zwei Pumpen, eine in Betrieb, eine Redundanz. Die Förderleistung beträgt 25 000 m3/Tag.

Baumer versicherte, dass die Trink­wasserversorgung der Stadt Zürich trotz vermehrter Trockenperioden dank des Seewassers gesichert ist. Martin Roth, ­Direktor Wasserversorgung, hielt fest, dass Wassersparen trotzdem ein Thema sei. Die Stimmberechtigten hatten im September 2020 den Objektkredit von 25,245 Millionen Franken für den Bau der direkten Wasserleitung zwischen Limmat- und Glattzone gutgeheissen.

Vorankündigung: Am 30. September ist ein Tag der offenen Tür geplant. Dann kann die Bevölkerung die neuen Pumpwerke Schindlergut und Strickhof besichtigen. Eine Info auf Zürich24 folgt.

Pia Meier / Goldküste24