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Küsnacht
06.07.2023

«Warum in die Ferne schweifen?»

Die Flugscham der Schweizer scheint sich in Kondensstreifen aufgelöst zu haben. (Symbolbild) Bild: Roger Suter
Die Sommerferien stehen vor der Tür und es werden grosse Touristenströme erwartet. Wer in Küsnacht bleibt, kann auch diesen Sommer das attraktive Angebot nutzen.
  • Gemeinderätin Pia Guggenbühl, Vorsteherin Ressort Gesellschaft

Viele Menschen müssen die Heimat verlassen und suchen Zuflucht auch in Küsnacht. Die Flugscham der Schweizer/innen scheint sich in Kondensstreifen aufgelöst zu haben. 

Es wird fast so viel wieder geflogen wie vor der Pandemie – und nicht einmal die Inflation kann das Passagieraufkommen bremsen. Auch viele Küsnachterinnen und Küsnachter dürften diesen Sommer in die Ferne schweifen und sich im Süden an einem Strand sonnen oder im Norden die Kühle suchen.

Den Kopf auf Reisen schicken

Vielleicht entscheiden Sie sich stattdessen für Ferien auf Balkonien? Für Klein und Gross bleibt Küsnacht auch diesen Sommer unverändert attraktiv: Das Sträme – mit neuem, fein ausgebautem Gastroangebot – und das Chusebädli – mit gewohnt mediterranem Genuss – sowie viele weitere lauschige Plätzchen laden zum Verweilen und Seeschwumm ein. Bei einem Wald- oder Tobelspaziergang kann man den Kopf ebenfalls herrlich lüften und die Gedanken schweifen lassen.

Auch eine Buchlektüre schickt den Kopf auf Reisen: Die Bibliothek, die ja demnächst saniert wird, hat im Juli und August wieder in beiden Badis und an drei weiteren Standorten in der Gemeinde die «Bänkli-Bücherkisten» aufgestellt. Darin finden sich viele ausgemusterte Bücher, die man gratis mitnehmen darf. Bald beginnen die Vorbereitungen für die Zügelphase. Der Standort für das Provisorium im «Spiegelsaal» der Heslihalle ist definitiv.

Vielleicht zieht es Sie eher ins Museum? Das Ortsmuseum Küsnacht geht mit seiner neuen Sonderausstellung «Genau so ganz anders – Vom Erinnern und Erzählen» dem Ortsgedächtnis auf die Spur. Museumskuratorin Elisabeth Abgottspon ist dieses Jahr mit dem Kulturpreis 2023 des Rotary Clubs Meilen ausgezeichnet worden für ihre hervorragende Arbeit. Herzliche Gratulation zum mehr als verdienten Preis!

Küsnacht auch im Sommer attraktiv

Vor der Sommerpause (17. Juli bis Freitag, 18. August) verschiebt sich das Familienzentrum jeweils dienstags und donnerstags zwischen 14.30 und 17 Uhr an den See beim Küsnachter Horn. Und noch vor den Sommerferien spannen Bibliothek und Familienzentrum mit der Ludothek zusammen und planen die «Spielolympiade», ebenfalls am Horn. Nach den Sommerferien stehen dann wieder die regulären Kursangebote an. Entsprechende Broschüren erhalten Sie jeweils im Frühjahr und Herbst per Post, tagesaktuelle Informationen finden sich auf www.kuesnacht.ch.

So hat die Freizeitanlage Heslibach den jährlichen Flohmarkt in Zusammenarbeit mit dem Frühlingsmarkt organisiert, an dem über 1000 Küsnachterinnen und Küsnachter teilnahmen. Derweil hat die Freizeitanlage «Sunnemetzg» gemeinsam mit dem Gewerbeverein das «Küsnachter Chinderfäscht» organisiert. Vielleicht waren auch Sie unter den rund 3000 Besuchern da? Neben Ponyreiten, Hüpfburg, Zug- und Gokart-Fahren gab es viele weitere Attraktionen. Der Sunnemetzg-Aussenbereich wird auch über den Sommer für Vereinsaktivitäten genutzt – die Küsnachter Vereine sind das Herz unseres Dorflebens.

Migration und ihre Konsequenzen

Während viele von uns schöne Sommer- und Ferienpläne schmieden, verlassen andere ihre Heimat für immer. Die Flüchtlingsströme aus nordafrikanischen Ländern nehmen massiv zu. Während ich diese Zeilen schreibe, hat Griechenland eine dreitägige Staatstrauer hinter sich, weil vor der Westküste zwischen 500 und 600 Menschen ertrunken sind. Um solche tragischen Ereignisse möglichst zu verhindern, braucht es konzertierte Aktionen und ein Unterbinden der Migration vor Ort – doch allzu oft sind die Flüchtlinge leider nur Druckmittel von Staaten mit mangelnden demokratischen Strukturen und hoher Korruption.

In Küsnacht spüren wir gegenwärtig noch immer grosse Solidarität – bereits heute erfüllt unsere Gemeinde durch die frühzeitige Aufnahme der Ukraine-Flüchtlinge das Aufnahmekontingent. Ihr Alltag im Sonnenhof hat sich eingespielt und ist wie bei anderen Familien geprägt von Schule und Arbeit. Die drückende Ungewissheit des Krieges und seine Folgen stehen natürlich nach wie vor im Raum, aber die Alltagsstruktur ist für die geflüchteten Familien hilfreich und stabilisierend. Mit ihrer Unterstützung leisten die Freiwilligen weiterhin einen enorm wichtigen Einsatz. Um dieses grosse Engagement zu würdigen, findet dieses Jahr am Abend des 9. November wiederum das grosse Fest der Freiwilligenarbeit statt. Jetzt heisst es zuerst einmal, den Sommer geniessen – ob in Küsnacht oder in anderen Gefilden!

Gemeinderätin Küsnacht, Pia Guggenbühl / Goldküste24