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Hombrechtikon
04.07.2023

Ferienlook und Bewerbungsordner im Hombrechtiker Silicon Valley

Petra Popp spricht zu den Studierenden im House of Lab Science: «Die Zukunft gehört Euch.» Bild: Thomas Renggli
Am 3. Juli fand in Hombrechtikon eine hochkarätige Karrieremesse im House of Lab Science statt. Dabei buhlten die Schweizer Technologiefirmen um die Gunst der Elite von morgen.

Hombrechtikon ist nicht Beverly Hills, aber Hombrechtikon ist das Silicon Valley des Kantons Zürich. Dank dem Labor-Park der Firma House of Lab Science AG haben sich im Zürcher Oberland die Technologie-Firmen und Startups in aussergewöhnlich hoher Dichte niedergelassen.

Petra Popp, die Keynote-Sprecherin

An einem Anlass, der eine Mischung aus Konferenz, Informationsveranstaltung und Karrieremesse darstellte, kamen am 3. Juli 2023 hochkaratige Exponenten der Labortechnologie zu Wort: als Keynote-Sprecherin Petra Popp, Leiterin Service und Aftersales der Technologie Firma Tecan, sowie in einer Podiumsdiskussion Michal Beffinger, Leiter der translationalen Forschung bei InCephalo, Dr. Melanie Generali, Institutsleiterin an der Universität Zürich im Bereich der regenerativen Medizin, Matthias Ebneter, Leiter der Abteilung Geschäftsentwicklung des Labortechnologie-Unternehmens Wobatech und Dr. Andreea Loredana Cretu, Projektleiterin an der Uni Zürich im Programm BioEntrepreneurship & Innovation (BEI).

Fachkräftemangel besonders gross

Im Publikum sassen vor allem Studentinnen und Studenten der ETH und der Universität Zürich sowie von anderen Bildungsinstituten, die sich über Jobperspektiven informieren wollten und schon mal den Markt sondierten. Und es wurde sofort deutlich: Gerade im Bereich der neuen Technologien und hochqualifizierten Forschungsarbeiten ist der Fachkräftemangel besonders gross.

Im Zentrum der Diskussionen und Ausführungen stand die Frage, welche Voraussetzungen das «Labor der Zukunft» erfüllen muss. Dabei fielen Begriffe wie «autark», «multimedial», «nachhaltig», «vielseitig» oder «technologisch». Ein zentrales Thema ist aber auch die Künstliche Intelligenz (KI), die – so Popp – den Menschen nicht ersetzen, aber entlasten und unterstützen soll.

Die Treiber des «Labors der Zukunft»

In ihrer anschaulichen Präsentation beschrieb Popp die Trends, die das «Labor der Zukunft» antreiben werden:

  • Es wird weniger qualitativ gut ausgebildetes Laborpersonal zur Verfügung stehen.
  • Die Labore werden an Komplexität zunehmen.
  • Die Interaktionen werden immer digitaler.
  • Neue Anwendungsgebiete und Therapien werden erschlossen.
  • Es wird eine pekuniäre Verlagerung von Investitionsausgaben zu Betriebsausgaben stattfinden.

Es geht ums Geldverdienen

Wem dies alles zu theoretisch war, für den hatte Petra Popp noch einige weltliche Weisheiten und Ratschläge parat: «Letztlich geht es auch in unserem Geschäft ums Geldverdienen. Deshalb bleibt immer am Drücker und versucht jeden Tag, etwas zu lernen. Wir brauchen Euch.»

Dies nahmen sich die Konferenzteilnehmenden zu Herzen. Sie waren zwar teilweise in kurzen Hosen und im betont lockeren Ferienlook erschienen, aber sie hatten auch ihren Lebenslauf und ihr Bewerbungsdossier mitgebracht. Ihnen ist bewusst, was Petra Popp zum Abschluss sagte: «Die Zukunft gehört Euch.»

Thomas Renggli, Zürioberland24/Goldküste24