«Y-M-C-A», erklang aus den Boxen der Rhybühni. Das Publikum auf der überfüllten Schauwerk’schen Wiese tobte, tanzte und befand sich nahe der Ekstase, auch wenn der Village People-Hit traditionell der Abschlusssong der Chiesgrueb Party ist. Egal, denn kurz darauf erklangen weitere Beats der nächsten DJ-Formation. Schon früher am Freitagabend hatten die Livebands Luca Fortuna & Marco Clerc, Alex Nauva und Mr.Mojo mächtig eingeheizt, während am Samstag neben verschiedenen Tanzgruppen Freelancer Fabba und die südamerikanische Truppe Kuma für ausgelassene Stimmung sorgten. Überhaupt erschien der Standort als grosser Anziehungspunkt für Familien, befand sich dahinter doch neu das Kinderparadies. Die Urban Stage wurde in den Mosergarten verlegt, was sich aufgrund der stilistischen Emissionen als ausgezeichneter Schachzug erwies. Dieser Standort erhielt dadurch etwas Luft und rieb sich nicht mehr mit den anderen Stages, was auch die Betreiber der Sommerlust erfreute.
Unglaublicher Menschenstrom
Szenenwechsel. Schon tagsüber füllte sich am Samstag der untere Stadtteil mit Feiernden. Die sommerlichen Temperaturen erlaubten es, dass viele junge Erwachsene ihre baren Oberkörper freilegten oder diese nur leicht bekleidet präsentierten. Am Abend war der Andrang derart gross, dass der Rheinuferweg zwischen Freiem Platz und Salzstadel zeitweise gesperrt werden musste, um den Menschenstrom meistern zu können. Die Unterstadt war kaum mehr begehbar. Auch die Moserstrasse wurde zur Partymeile umfunktioniert, geschmückt mit Schlager- und Electrosound sowie einer Chilbi. Gegenüber im Mosergarten befand sich die neue Urban Stage, welche ebenfalls grosse Massen anzog. Das Sicherheitspersonal schien schon fast tiefenentspannt, vermeldete am späteren Samstagabend, dass es zu keinen relevanten Zwischenfällen gekommen sei.
OK mit positivem Fazit
Auch die Afterpartys fanden grossen Anklang, wie Clubbetreiber Maurice Corbach vom klub8 stellvertretend bestätigt: «Wir sind überwältigt, wie viele Menschen die Nacht bei uns durchgefeiert haben. Wir wollten den Nachtschwärmern mit einem tollen Line-up etwas bieten und das ist uns gelungen». Auch die Stimmung blieb friedlich, wie Maurice Corbach, aber auch Tobias Hunziker seitens des OK-Teams bestätigten. Vandalismus und Gewaltpotenzial seien bei Grossanlässen immer Schattenseiten, doch weil genügend Sicherheitspersonal und Polizei aufgeboten wurden, sei es praktisch zu keinen Zwischenfällen gekommen. «Zudem haben wir gemäss den ersten Berechnungen die 50 000er-Marke geknackt, was uns sehr stolz macht», freut sich Tobias Hunziker über den Besucherrekord.
Nach der Party ist vor der Party. Unmittelbar nach den Aufräumarbeiten beginnt sogleich wieder die Vorbereitung für die kommende Ausgabe. 2024 verspricht schon jetzt wieder festliches Spektakel.