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Hombrechtikon
20.06.2023

Tempo 30 im Quartier Breitlen?

Im Quartier Breitlen sind viele Fussgänger unterwegs. (Symbolbild) Bild: Grüne Wald ZH
Am Mittwoch wird über die Initiative Tempo 30 im Quartier Breitlen abgestimmt. Es geht vor allem um die Sicherheit der Fussgänger.

Für den Anwohner Thomas Müller ist der Beweggrund für Tempo 30, dass es sehr viele Kindergärtler und Senioren vom Alterszentrum Breitlen im Quartier hat.

Am Mittwoch entscheiden die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung über die Einzelinitiative, die Müller eingebracht hat, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet. Viele Anwohnende der Obstgarten- und Waffenplatzstrasse und Kunden des Demeterhofs sind hier auch mit dem Auto unterwegs.

Müller befürchtet, dass sich früher oder später ein Unfall ereignen wird, wenn Tempo 50 bleibt. Viele passen sich schon den Gegebenheiten des Ortes an, doch es gibt immer wieder solche, die mit Tempo 50 fahren.

Keine Tempo-30-Zone überraschte

Die Tempoanpassung ist in Anbetracht des Kindergartens, des Alterszentrums und der geplanten Kita prädestiniert. Viele Schule haben schon Tempo-30-Zonen eingerichtet. Konkret geht es um die Breitlen-, Altersheim-, Obstgarten- und den unteren Teil der Waffenplatzstrasse.

Vor drei Jahren ist Müller an die Breitlenstrasse gezogen und war überrascht, dass man hier noch keine Tempo-30-Zone eingerichtet hat. In Räterschen bei Winterthur wohnte er vorher schon viele Jahre in einer Tempo-30-Zone, auch ohne Altersheim und Kita.

Die Unterstützung im Quartier ist erstaunlicherweise sehr hoch. 2021 reichte er schon eine Petition mit 48 Unterschriften ein. Der Gemeinderat stellte sich dazumal dagegen, deshalb entschied sich Müller für eine Initiative.

Ein Grund für die Ablehnung der aktuellen Initiative durch den Gemeinderat ist ein Entscheid der Gemeindeversammlung im Jahr 2013. Damals stimmten die Hombrechtikerinnen und Hombrechtiker gegen die flächendeckende Einführung von Tempo 30. Der Gemeinderat will sich weiterhin an diesen Entscheid halten.

Die Voraussetzungen für eine Ausnahmebewilligung sieht er zudem nicht als gegeben. Andernfalls ist es ein Vorbild für andere Begehren. Die Idee von Müller ist für die Gemeinde durchaus nachvollziehbar, denn im Quartier Breitlen gibt es keinen Durchgangsverkehr.

RGPK spricht sich dafür aus

Der abgelehnte Vorstoss von 2013 ist Müller bekannt. Für ihn gibt es aber entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Initiativen. Doch es gibt einen Unterschied, diesmal ist jedoch nur eine Quartierstrasse betroffen, damals wären auch die Durchgangsstrassen involviert gewesen. Die Akzeptanz von Tempo 30 ist heute viel grösser.

Im Gegensatz zum Gemeinderat unterstützt die Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission (RGPK) die Initiative. Sie gehen noch weiter und schlägt dem Gemeinderat vor, die «Tempo-30-Frage» konzeptionell anzugehen. Also eine längere Geschichte.

Gemeindeversammlung, Mittwoch, 21. Juni 2023, um 20 Uhr im Gemeindesaal.

Patricia Rutz / Goldküste24