Die Liegenschaften liegen zwischen der Sternhaldenstrasse und der Bahnlinie. Der Gemeinderat möchte dem überhitzten Immobilienmarkt und den hohen Mieten in der Gemeinde wenigstens ein bisschen entgegentreten und günstigen Wohnraum erhalten, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet.
Die Rechnungsprüfungskommission mit ihrem Präsident, Michael Meyer (FDP) findet das keine gute Idee und den Kaufpreis unangemessen hoch. Die Kosten stehen in keinem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen.
SVP-Präsident Lukas Bubb wiederum ist der Meinung, dass die Wohnkosten ein Problem für den Mittelstand sind, doch zu meinen, eine Gemeinde mit über 14’000 Einwohnern könne dies mit dem Kauf zweier Wohnhäuser lösen, findet er naiv. FDP-Präsidentin Ursula Tschanz findet die Absicht gut, die Vorlage aber nicht.
Das Geschäft an der Gemeindeversammlung stand in der Mehrzweckhallte Frohberg auf der Kippe. Viele Befürworter sind nicht so richtig überzeugt. Auch Ueli Lott, GLP-Präsident spricht sich für die Durchmischung im Dorf aus, doch mit dem Kauf der beiden Häuser kann man seiner Ansicht nach, die Situation nicht verbessern. Er hält am Bau von vorgesehenen preisgünstigen Wohnungen an der Schoorenstrasse in Uerikon fest.
Die SP findet, dass die Gemeinde endlich eine aktive Bodenpolitik betreibt, so Co-Präsident und Kantonsrat Rafael Mörgeli. Es geht nicht nur um die zwölf Wohnungen, sondern um eine Grundsatzfrage. Wenn ein Nein ausgesprochen wird, dann kann es sein, dass die Gemeinde dies als Beleg nimmt und nichts mehr macht.
Ja zum Kauf der Wohnhäuser
Ein aktueller Mieter der Liegenschaft erwähnt die Gentrifizierung in diesem Zusammenhang, und dass die Mietenden in der Liegenschaft auf günstige Mieten angewiesen sind.
Karl Rahm, Freisinniger, der bis 2014 Gemeindepräsident war, meldete sich ebenfalls und sagte, dass man damals zwölf Jahre vergeblich auf eine solche Chance gewartet habe und nun müsse man die Gelegenheit anpacken, damit es endlich erschwingliche Wohnungen in Stäfa gibt.
338 Stimmberechtigte waren anwesend, 157 sagten Ja zum Kauf des ersten Wohnhauses, 140 Nein. Das zweite Wohnhaus wurde mit 164 zu 127 Stimmen angenommen. Die Botschaft an den Gemeinderat ist deutlich, die Bevölkerung erwartet vom Gemeinderat eine Strategie.