Sind Sie schon einmal von Hamburg nach Mailand gelaufen? Das wären dann 900 Kilometer Fussstrecke. Diese legt ein Primarschulkind in der Schweiz pro Jahr im Durchschnitt zurück, wenn es zu Fuss zur Schule geht. Das zeigt plastisch auf: Es lohnt sich für verantwortliche Stellen, Eltern, Behörden etc., sich intensiv mit der Sicherheit auf Schulwegen auseinanderzusetzen. Auf Einladung des VCS Sektion Schwyz erklärten zwei Experten vom VCS Schweiz vor Kurzem in Pfäffikon die wichtigsten Fakten und Möglichkeiten.
«Regelmässig mit dem Elterntaxi zur Schule»
Katja Marthaler, VCS-Projektleiterin Schulwegsicherheit, verdeutlichte mit «Hamburg-Mailand», wie wichtig der Schulweg für Kinder ist. Er sei ein zentrales «Erlebnis» für die Kinder, das sie selbstständiger werden lasse. Das Problem hier: die zunehmende Anzahl an Elterntaxis. «Jedes zehnte Kind wird regelmässig mit dem Elterntaxi zur Schule gebracht.» In einigen Gemeinden in Ausserschwyz ist die Taxiflut noch deutlich grösser. Den Eltern sei meist nicht bewusst, dass sie mit ihren regelmässigen Fahrten die Gefahr für die Schulkinder, die zu Fuss gehen, massiv erhöhten.
Gefahren richtig einschätzen
Die Gefahren für Schulkinder auf dem Schulweg sind schon ohne Elterntaxis recht zahlreich, wie Michael Rytz mit Bildbeispielen aufzeigte. Der Verkehrssicherheitsexperte betonte unter anderem, dass Kinder, je nach Alter, noch gar nicht in der Lage sind, Gefahren richtig einzuschätzen. Entsprechend müssten sich die Erwachsenen rücksichtsvoll und vorsichtig verhalten. Dies gelte nicht nur auf Schulwegen, ebenso auf anderen, insbesondere auf den Freizeitwegen der Kinder.