Das Konzert begann mit einer Auswahl von Liedern, darunter «Der Lichtschöpfer», «An die Sterne», «Rundgesang: Nachtgesang» und «Psalm für Doppelchor: Der Erbarmer». Diese Stücke zeigten den lebendigen Gottesglauben von Hans Georg Nägeli, der selbst als Pfarrerssohn aufgewachsen war. Die musikalische Interpretation war kraftvoll und einfühlsam zugleich, und die Chöre beeindruckten durch ihren harmonischen Klang und ihre Präzision.
Nägelis Gender-Engagement
Moderiert wurde das Konzert von Daniel Fueter, Zürcher Vokal- und Instrumentalkomponist, der das Publikum informativ und unterhaltsam durch den Abend führte. Auffallend war, dass sowohl der Moderator als auch die Sprecher der Grussbotschaften durchgängig die Gendersprache verwendeten. Zum Beispiel mit einer Sprechpause nach dem Doppelpunkt bei «Künster:innen», die einem Schluckauf glich.
Es ist bemerkenswert und geradezu lobenswert, dass sie sich in ihren Reden einer geschlechtergerechten Sprache bedienten, während sie einen Mann ehrten, der den biblischen Glauben hochhielt und aus diesem Glauben heraus viel Gutes tat.
Auf der Website des Veranstalters wird Nägelis Gender-Engagement wie folgt beschrieben: «Auf Hans Georg Nägeli geht nicht nur der erste Männerchor in der Schweiz zurück, sondern auch der erste Frauenchor, der erste Kindechor und der erste gemischte Chor, in dem unverheiratete Frauen zusammen mit Männern gesungen haben».
Der Schweizer Sängervater war schon vor 200 Jahren von der Gleichberechtigung überzeugt und hätte in diesem Bereich sicher keine Nachhilfe gebraucht.
Unter dem «Matronat» von Corinne Mauch
Die Veranstaltung wurde vom Verein «250 Jahre Hans Georg Nägeli» aus Wetzikon organisiert und stand unter dem «Matronat» der Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch. Nun, dass man vom Patronat zum Matronat wechseln muss, zeigt, dass die Gendersprache noch nicht für jeden Begriff eine geschlechtsneutrale Lösung gefunden hat und noch Diskussions- und Reflexionsbedarf besteht.