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27.05.2023

Das waren die schönsten «Katzenpaare»

Karim Choukair mit dem elf Monate alten Ragdoll-Kater Good Karma. Die beiden kamen extra aus Frankfurt angereist. Bild: Hakan Aki
Wer wurde Miss und Mister Kloten? 95 Ausstellerinnen und Aussteller traten in der Flughafenstadt mit 175 Katzen vor eine international zusammengesetzte Fachjury.

Dem Ruf des Katzenclubs Züri Leu, der in Zusammenarbeit mit dem helvetischen Dachverband die zweitägige internationale Katzenschau Kloten organisierte, folgten Aussteller aus der Schweiz, aus Deutschland, Holland oder auch aus Italien. Neben regem Interessenaustausch und dem Knüpfen neuer Kontakte ging es den Teilnehmenden darum, ihre Vierbeiner einer internationalen Fachjury zu präsentieren, welche die Katzen in verschiedenen Kategorien bewertete: Langhaar, Halblanghaar, Kurzhaar, Orientalisch oder Hauskatze. «Prämiert werden die Katzen nach genau definierten Vorgaben.

So geht es beispielsweise um das Aussehen der Katze, die Kopf-, die Augen-, die Pfoten- und die Ohrenform, aber auch um die Schwanzlänge und die Beschaffenheit des Fells», erläutert Trudy Oberholzer vom Katzenclub Züri Leu. Aber bevor die Vierbeiner der Jury präsentiert werden, untersucht sie ein Tierarzt.

Internationales Schaulaufen

Yvonne van der Ar reiste aus den Niederlanden an, um ihren neun Monate alten «Mercedes» der Ragdolls der Jury zu präsentieren. Neben den blauen Augen verfügt die Rasse, die ihren Ursprung in den USA hat, unter anderem über einen kräftigen Körperbau, ein glänzendes Fell sowie einen buschigen Schwanz. «Mercedes ist ein anhänglicher Menschenfreund, die mich auf Schritt und Tritt verfolgt», schmunzelt die Katzenmutter, die sieben Ragdolls besitzt.

Einen Korridor weiter bürstet Birte Hasselberg aus Zürich ihren Kater Zickzack für den grossen Auftritt. Die 26-Jährige lebt zusammen mit ihrem Freund, den Schwiegereltern, 15 Norwegischen Waldkatzen und fünf Hunden in Deutschland unter einem Dach. «Wir sind nach Oslo geflogen, um ‹Ziggi› zu uns zu holen», erzählt Birte Hasselberg mit leuchtenden Augen. «Ziggi ist ein reinrassiger Kater, der mir Freude bereitet, bei dem ich aber auch Trost finde.» Die Hasselbergs haben sich zwei Wochen auf die Veranstaltung vorbereitet, denn vor der Jury müssen die Katzen in einer bestimmten Haltung präsentiert werden. «Das bedarf Übung, damit die Tiere nicht in Stress geraten», weiss Hasselberg. Zigg aber ist ein «alter Hase» in Sachen Katzenschau: «Wir waren mit ihm bereits in Genua und Amsterdam», lächelt Hasselberg.

Nach Kloten gereist ist auch Kurt Brunner aus Arbon. Er ist mit der elf Monate alten Maine-Coon-Katze Caspar da. «Ich habe derzeit 12 Katzen dieser Rasse zu Hause», so der Züchter. Caspar sei bereits Rassensieger geworden. Zur Wahl hätten acht weitere Tiere seiner Rasse gestanden, erklärt Brunner. Und er fügt an: «Unter meinen Tieren befindet sich sogar ein Weltmeister.» Weiter hinten steht Vero­nique aus Frankreich, die mit der neun Monate alten, sehr zutraulichen Abessinierkatze Tiyi nach Kloten gefahren ist. «Ich bin hier mit der Mutter, dem Vater und der Grossmutter von Tiyi am Start.»

  • René Hodel aus Waldshut mit der acht Monate alten «Imani». Bild: Hakan Aki
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  • Yvonne van der Ar aus den Niederlanden mit ihrem Ragdoll Mercedes. Bild: Hakan Aki
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  • Ein Richter prüft das Aussehen der Katzen eingehend. Wichtig sind neben der Kopf-, Augen-, Pfoten- und Ohrenform auch die Schwanzlänge und die Beschaffenheit des Fells. Bild: Hakan Aki
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  • Veronique aus Frankreich mit «Tiyi», einer Abessinierkatze. Bild: Hakan Aki
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«Good Karma» nimmts locker

Karim Choukair reiste zusammen mit seinem elfmonatigen Ragdoll-Kater Good Karma aus Frankfurt an. «Good Karma hat bereits zahlreiche Titel, sogenannte Anwartschaften, gewonnen. Mir fehlen noch zwei ausländische Anwartschaften. Das ist der Grund, warum ich heute hier bin», sagt Karim Choukair. Der Stolz ist ihm ins Gesicht geschrieben: «Deutscher, also nationaler Champion ist mein Kater bereits. Junior Winner ist er auch. Voraussetzung dafür ist, dass Good Karma fünfmal den Titel ‹bestes Jungtier› erhält. Nun fehlen mir also noch die beiden internationalen Zertifikate, damit sich der Kater auch ‹internationaler Champion› nennen darf, so Karim Choukair. Dafür hat er Good Karma mächtig herausgeputzt. Kurz vor der Präsentation ist ihm die Anspannung anzumerken. Der Kater hingegen gibt die coole Socke und steckt und räkelt sich nach Belieben. Nach weniger als fünf Minuten ist das Urteil gefällt, und Karim Choukair hat den erhofften Auslandtitel. Damit ist der Arbeitstag für Good Karma noch nicht vorbei. Am späteren Nachmittag darf der Kater auf die grosse Showbühne und um den Titel «Best in Show» antreten. Nicht nur das: Good Karma hat zudem die Chance, als schönste Katze prämiert zu werden. Das erhofft sich zumindest sein Besitzer. So weit kommt es nicht. Abräumer dieses Tages ist «King Kong». An seiner ersten Show holt die Katze von Judith und Marcel Hasler aus Grub einen Titel nach dem anderen. «King Kong» gehört zur Rasse der Chartreux und sichert sich am ersten Showtag die Titel «Best in Show», «Best in Category» und «Best of Best 1». Am Sonntag legt er nach und holt sich die Titel noch einmal. Kurz: «King Kong» ist von allen der Schönste.

Devon Rex ist beliebteste Rasse

Wenn es um die beliebteste Katze der Schweizerinnen und Schweizer geht, hat aber eine andere Rasse die Nase vorn: «Die Devon Rex ist die beliebteste Rasse», verrät Trudy Oberholzer vom Katzenclub Züri Leu. «Die Rasse ist ideal für Familien, sehr verspielt und vor allem sozial.» Der Verein Züri Leu gehört als eine von 13 Sektionen dem schweizerischen Dachverband an. Den Katzenclub gibt es seit 1981. Er zählt über 140 Mitglieder. Diese setzen sich aus Katzenliebhabern, -besitzern und -züchtern zusammen. Der Katzenclub hat es sich als Sektion zur Aufgabe gemacht, den Züchtern beratend zur Seite zu stehen. Daneben liegt ein besonderes Augenmerk auf Gesundheit und Haltung der Katzen. Zudem vermittelt der Klub aber auch Kontakt zu Züchtern. Es ist wichtig, dass sich Interessierte eingehend Gedanken darüber machen, ob sie wirklich eine Katze wollen. Dann sollten sie sich mindestens bei zwei Züchtern informieren und diese vor Ort besuchen, um die Lebensumstände der Jungtiere zu begutachten und ein erstes Gespür für die Katze zu bekommen. Wichtig ist, sich nicht drängen zu lassen», so Trudi Oberholzer.

Katzenpreise variieren stark

Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein Büsi zuzulegen, sollte für die Anschaffung etwa 1500 Franken auf der Seite haben. «Der Preis variiert je nach Rasse. Was beim Kauf bei einem Züchter gleich ist, ist der Stammbaum, der mit ausgehändigt wird. Ich empfehle, vom Züchter auch ein Gesundheitszeugnis der Katze zu verlangen», rät Oberholzer.
Einer, der sich in Sachen Erziehung von Jungtieren auskennt, ist René Hodel aus Waldshut. Der ehemalige Lehrer züchtet seit 25 Jahren Ägyptische Mau. Da die Rasse sehr anhänglich ist und grösstenteils im Rudel lebt, sei es ihm wichtig, die Jungtiere paarweise abzugeben. «Wenn das nicht möglich ist, schaue ich, dass die Familie bereits Katzen oder Hunde hat», so Hodel. «Bis die Katze zum Besitzer kommt, kann es bis zu vier Monate dauern. Das hängt ganz vom Entwicklungsstadium des Jungtieres ab», erklärt der Fachmann.

Hakan Aki / Goldküste24