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Küsnacht
25.05.2023
25.05.2023 11:05 Uhr

Trauer-Viertelstunde in der ersten Halbzeit

Da war die Welt für Küsnacht noch in Ordnung. Bild: Goldküste24
Küsnacht Mann gegen Mann nicht ebenbürtig. Am Tag von Tina Turners Tod verlor das Marcio De Araujos Team im Nachtragsspiel in Zürich-Affoltern. Die Frauen zeigten einen heroischen Kampf.

Meisterschaft 3. Liga – Gruppe 3, FC Zürich-Affoltern – FC Küsnacht Herren 1, 4:1 (4:1)

Die Leistung war not simply the best

Ausschlaggebend war eine (Trauer-) Viertelstunde Mitte der ersten Halbzeit. Dabei begann es eigentlich erfreulich für die Küsnachter: Nach einem Abpraller erspähte Immanuel Darbre in der 7. Minute die Lücke und traf in die rechte untere Torecke. Just in diesem Moment blinzelte auch die Sonne durch die Wolken hervor. In der 15. Minute war sich die FCK-Abwehr uneins, sodass Julian Burgher ungehindert einnetzen konnte – die Sonne war wieder verschwunden.

Vier Minuten später erwischte Alexandre Candido De Sousa, was sich eigentlich nach Süssigkeiten anhört, FCK-Torhüter Laurent Frei auf dem falschen Fuss und gab den Küsnachtern mit einem Diagonalschuss Saures. Wenig später, diesmal waren es nur noch drei Minuten, wuselte sich Alex Garcia Iglesias durch die Küsnachter Abwehr wie Julio früher durch die Frauenherzen und loggte zum 3:1 ein. Beflügelt durch diesen Hormonschub fühlte sich dieser bemüssigt, in der 28. Minute auch gleich noch das 4:1 zu erzielen.

Dies war dann wahrlich keine Lobeshymne für den gesamten Defensiv-Verbund des Gastteams. Wenigstens kam dann die Pause zum Durchlüften. Im zweiten Umgang dominierten dann die technisch versierteren Küsnachter Jungspunde, aber es war wie wenn im Vatikan die Chorknaben gegen die Priester Fussball spielen: Die routinierten, im Durchschnitt zehn Jahre älteren Gastgeber, zeigten wesentlich mehr Emotionen und bejubelten jeden Outeinwurf frenetisch. Torchancen in diesem Umgang blieben weitgehend aus.

Am Ehesten am Erfolg knabbern konnte Valerio Joos, dessen Flankenball sich eine Viertelstunde vor Spielendende hinter dem Torhüter an die Querlatte senkte. Der FCK behauptet damit weiterhin Tabellenrang 3, Zürich-Affoltern schliesst aber punktemässig auf.

Telegramm

Fronwald. 70 Zuschauer: Tore: 7. Darbre 0:1. 15. Burgher 1:1. 19. Candido De Sousa 2:1. 22. Garcia Iglesias 3:1. 28. Garcia Iglesias 4:1.

Küsnacht: L. Frei; Brändli, Tlili, Kerler (68. Tüscher), Antonica; Perot (82. Stork); Stork (39. Welti), Darbre; Joos, Frei, Bischofberger (56. Kobler).

Meisterschaft 2. Liga – Gruppe 1, Zürisee United 1 – FC Küsnacht Frauen 1,  1:1 (1:0)

Gegen die Stärksten am besten

Trotz Absenzen von drei Stammspielerinnen zeigten sie einen heroischen Kampf, der fast noch zum Sieg gegen den Leader führte. Wer gedacht hatte, dass die Absenzen von Captain Erne, Da Silva und Rüegg das Team schwächen, sah sehr bald, dass die Geisteshaltung revidiert werden musste. Balsarini, zur Verteidigerin umfunktioniert, bildete mit ihren Kolleginnen einen soliden Rückhalt für die Offensive.

Hüben wie drüben, waren echte Torchancen eher Mangelware, auch wenn beidseits das Gefahrenpotenzial angedeutet wurde. So erstaunte es nicht, dass die ‘Heimmannschaft’, nach einer sehr unglücklichen Aktion von Zuber, die sonst makellos spielte, zu einer geschenkten Führung kam. Interessanterweise beruhigte diese Führung die United nicht und bis zur Pause blieb das Spiel ohne Dominanz und mit komplett offenem Ausgang.

Mit Elan zurück vom Pausentee

Zu Beginn der zweiten Halbzeit drückte der FCK auf den Ausgleich und kam zu einigen guten Chancen. Es schien fast so, als würde das regionale Team United versuchen, den Vorsprung über die Distanz zu bringen, um im Anschluss an das Spiel den Aufstieg in die 1. Liga zu feiern.

Die sehr zahlreichen Zuschauer waren wohl auch mit dieser Erwartungshaltung gekommen, wussten aber genauso wie das Team, dass nur ein Sieg die vorzeitige Feier ermöglichen würde. Bis 9 Minuten vor Schluss ging diese Rechnung, trotz grössten Bemühungen und heroischem Kampf des FCK, auf. Doch dann brach Mazzola in ihrer unnachahmlichen Manier durch, hämmerte das Spielgerät aufs Tor, auf den abgewehrten Ball setzte Kamer kraftvoll nach, und drosch das Runde ins Eckige.

Die Küsnachter Fans erfreuten sich ‘still und leise’ über diese Entwicklung, während der Stimmungspegel ansonsten etwas einbrach. In den letzten Minuten musste ZSU gar noch um den einen Punkt zittern, ereignete sich doch an der Strafraumgrenze eine Szene mit Mazzola, die je nach Standpunkt, keine Sanktion, gemäss Schiedsrichter, oder eine Sanktion, gemäss FCK-Fans, hätte nach sich ziehen müssen.

Das leistungsgerechte Unentschieden wird mit grösster Wahrscheinlichkeit den Aufstieg von ZSU nur verzögern, denn das Team führt drei Runden vor Schluss die Tabelle mit 8 Punkten Vorsprung an. Für die FCK-Frauen ist von Rang 2-4 noch alles möglich. So oder so, eine grossartige Leistung des Aufsteigers und das Motto ‘gekommen, um zu bleiben’ wurde glänzend in die Tat umgesetzt.

Telegramm

Langacker, 150 Zuschauer. Tore:25. Stutz 1:0, 81. Kamer 1:1.

Küsnacht: Zuber, Balsarini, Barblan, Fus,Guatelli, L. Battenfeld, Menzi, M. Hincapie, J. Hincapie, Mazzola, Kamer; Sasselli, Fehr, Hüffner.

Weitere Spiele

Freitag, 26. Mai 2023

20:00, Kirchwies, Egg, FC Egg – FCK B Jun. b

20:00, Fallacher, FCK-Herren 3 – FC Egg 2 

Samstag, 27. Mai 2023

13:00, Au, Opfikon, FC Glattbrugg a – FCK C Jun. Youth League

FCK Thomas Frei, Marcel von Allmen / Goldküste24