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Zollikon
23.05.2023

Schule kommt an Gemeindeversammlung

StimmbürgerInnen der drei Parteien haben beim Gemeinderat Anfragen nach § 17 Gemeindegesetz eingereicht. Bild: zollikon.ch
Die Zolliker Ortsparteien SP, EVP und SVP verlangen vom Gemeinderat Auskunft über die Vorgänge an der Schule Rüterwis.

Die SVP und EVP fordern in ihrer gemeinsamen Medienmiteilung vom Gemeinderat Antworten «zur aktuellen Schulleitung, Mediation, Kommunikation der Schulpflege und -verwaltung, Aktivität der Schulpflege rund um die Situation sowie zu den Kosten, die als Folge dieser Umstände angefallen sind und noch anfallen werden».

Die SVP konstatiert in ihrer Medienmitteilung, dass nach der gescheiterten Mediation im Rüterwis «ein Scherbenhaufen zurückbleibt, der auch nach dem Abgang des Co-Schulleiters nicht kleiner wird». Viele offene Fragen bedürften der Klärung und Aufarbeitung: «Speziell die Frage nach der politischen Verantwortung und der persönlichen Verantwortung der involvierten Parteien und Personen.» Ein «‹weiter so› und unter den Teppich kehren kann keine Lösung sein!»

Die VertreterInnen von SP und EVP hatten ihre Anfrage am 20. April eingereicht, also rund vier Wochen, bevor Schulpräsidentin Claudia Irniger (FDP) und der Leiter Bildung Urs Rechsteiner die Mediation für gescheitert erklärt und mitgeteilt hatten, dass der Co-Schulleiter D.L. gekündigt habe. Die beiden Vertreter der SVP reichten ihre Anfrage «auch im Interesse der Ortspartei und in Ergänzung zur Anfrage der SP- und EVP-VertreterInnen» gestern Montag ein.

Die wichtigsten Fragen auf einen Blick

  • Wer trägt die Verantwortung für die gescheiterte Mediation im Rüterwis?
  • Haben die Schulpflege, respektive der Leiter Bildung vor der Anstellung des Schulleiter-Duos Erkundigungen in der Vorgängergemeinde Weiach eingezogen, und wie flossen diese Erkenntnisse in den Anstellungsprozess ein?
  • Gibt es eine persönliche / freundschaftliche Verbindung zwischen dem Leiter Bildung und dem (inzwischen ausgeschiedenen) Co-Schulleiter bzw. der Co-Schulleiterin und/oder deren Familienangehörigen?
  • Warum macht die Co-Schulleiterin S.P. weiter, obwohl sie für die aktuelle Situation mitverantwortlich ist?
  • Weshalb verzichtet die Schulpflege auf Schulbesuche, obwohl sie gesetzlich vorgesehen sind?
  • Hat die Schulpflege im Rüterwis das Gespräch mit Lehrpersonen gesucht, um sie von einer Kündigung abzubringen?
  • Inwiefern ist die Pflicht zur vorgängigen Eingabe von Fragen an Eltern-Infoabenden mit dem Leitbild der Schule Zollikon vereinbar?
  • Wie kann es sein, dass der Co-Schulleiter so viele Ferien- und Überzeit-Guthaben angehäuft hat, dass er bereits Mitte Mai ausscheiden konnte, Monate vor der Beendigung des Arbeitsverhältnisses? Wer kontrollierte das?
  • Welche Lehren ziehen die Schulpräsidentin und der Leiter Bildung aus der Rüterwis-Krise?

Heikle Entscheidung

Wie wird der Gemeinderat mit den beiden Anfragen umgehen? Er steht vor einer heiklen Entscheidung, denn das Programm der Gemeindeversammlung vom 14. Juni ist derart überfrachtet, dass er eh schon eine Beschränkung der Redezeit beantragen wird und die Versammlung möglicherweise am Donnerstag, 15. Mai fortsetzen muss.

  • Wohin also mit dem nicht traktandierten Thema Rüterwis?
  • An die Spitze der umfangreichen Traktandenliste, irgendwo in die Mitte oder ganz ans Ende?

Mit seinem Entscheid wird der Gemeinderat zugleich klar machen, welche Bedeutung er dem Thema beimisst.

ZollikerNews.ch, Barbara Lukesch und René Staubli / Goldküste24