Die Volksschulverordnung verpflichtet Gemeinden im Kanton Zürich, an Schultagen von mindestens 7.30 bis 18 Uhr bedarfsgerechte, unterrichtsergänzende Tagesstrukturen anzubieten, wie die Zürichsee-Zeitung schreibt.
Doch nun soll per Ende 2026 die freiwillige Tagesschule nach Küsnachter Modell eingeführt werden. Sie wird die schulergänzende Betreuung ersetzen. Die Schulpflege hat die Einführung einer Tagesschule als wichtiges Legislaturziel für die Amtsperiode 2022 bis 2026 festgehalten. Das Thema stand schon einmal auf der politischen Agenda der Schulgemeinde, wurde jedoch aus finanziellen und organisatorischen Gründen verschoben.
Betreuung und Unterricht sollen in Zukunft aus einem Guss sein. Beides soll zusammenwachsen, wie Marion Bartels, Leiterin der schulergänzenden Betreuung und ehemalige Herrliberger Schulpräsidentin, erklärt. Es wird nun an einem gemeinsamen pädagogischen Konzept gearbeitet. Darin werden pädagogische Grundwerte und konkrete Themen wie beispielsweise der Umgang mit Regeln festgehalten.
Keine grossen Änderungen
Ein Schritt auf dem Weg zu einer engeren Zusammenarbeit erfolgt Mitte Juni, dann treffen sich Schul- und Kick-Leitungen, um sich auszutauschen und konkrete Schritte zu erarbeiten. Bei der Ausgestaltung der Tagesschule sollen möglichst alle Beteiligten mit an Bord geholt werden.
An den äusseren Tagesstrukturen wird sich mit der Einführung der freiwilligen Tagesschule nicht viel ändern. Bereits jetzt steht die Schule von 7.10 bis 18 Uhr für die Lernenden zur Verfügung. Ab dem neuen Schuljahr wird das noch ausgedehnter der Fall sein.
Mit dem Tagesschulmodell kann aber die Infrastruktur breiter genutzt werden. Ein besonderes Augenmerk richten die Verantwortlichen auf eine gute Durchlässigkeit zwischen Schule und Betreuung. Schulassistenzen, welche die Lehrpersonen während des Unterrichts unterstützen, sollen auch ausserhalb des Schulzimmers eingesetzt werden. Bei kleineren Kindern ist eine konstante Bezugsperson wichtig, meint Bartels.
Kein Zwang alles zu nehmen
Besonders ist am Küsnachter Tagesschulmodell, dass die Eltern nicht gezwungen sind, alles oder nichts zu buchen, sagt Markus Schefer. Es können so viele Module gebucht werden, wie es für die Familie optimal ist. Es ist ein Dienstleistungsbetrieb.