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Schweiz
17.05.2023

Interessantes aus der Statistik

Das Auto bleibt stets das beliebteste Verkehrsmittel der St.Galler Pendler. Bild: Pressedienst
Tiefe Mieten, Auto-Pendler und kinderlose Haushalte sind nur drei von vielen Themen, über welche St.Galler Statistiker interessante Informationen zusammentragen.

Jährlich wird eine Stichprobe der Bevölkerung genommen, die Menschen ab 15 Jahren werden zu sozioökonomischen wie auch -kulturellen Merkmalen befragt. Alle Ergebnisse davon geben einen zusätzlichen Einblick in die Struktur des Volks und ermöglichen Aussagen über deren Veränderung im Zeitverlauf. Aktuelle Ergebnisse mit Blick auf den Kanton St.Gallen stehen nun auf dem kantonalen Statistikportal zur Verfügung. Ein Auszug gibt einen Überblick:

Mehr Einpersonenhaushalte

Die zahlenmässige Verbreitung verschiedener Haushaltszusammensetzungen ist im Wandel. Der Anteil der Einpersonenhaushalte stieg von 27 Prozent im Jahr 1980 auf rund 36 Prozent im Jahr 2021. Ähnlich sieht es beim Anteil an Haushalten mit Paaren ohne Kinder aus: 40 Prozent betrug der Anteil im Jahr 1980, lediglich auf 27 Prozent kam er 2021.

Gründe für die Anstiege in beiden Bereichen werden häufig in der höheren Lebenserwartung bei betagten Paaren oder Alleinstehenden sowiein den steigenden Scheidungs- und Trennungshäufigkeiten bei jüngeren Personen gesehen. Grosshaushalte mit erwachsenen unverheirateten Kindern oder andere Mehrgenerationenhaushalte sind heute nur noch selten anzutreffen.

Ein Drittel mit Migrationshintergrund

Die ständige Wohnbevölkerung im Kanton stieg seit dem Jahr 2000 von 360'000 bis zum Zeitraum 2019-21 auf rund 428'000 an. Insbesondere seit Inkrafttreten der bilateralen Verträge mit der Europäischen Union ist ein zunehmender Anteil des Bevölkerungswachstums auf die Zuwanderung von Personen aus dem Ausland zurückzuführen.

Entsprechend erhöhte sich der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund im besagten Zeitraum von 27 auf 36 Prozent und liegt damit nun bei gut einem Drittel. Der Anteil der Personen ohne Migrationshintergrund sank im betrachteten Zeitraum von 73 auf 64 Prozent.

Mehr Frauen arbeiten Teilzeit

Gleich nach Abschluss der Berufsausbildung spielt insbesondere die Familiensituation eine Rolle, wenn es um die Entscheidung über den Grad der Erwerbsbeteiligung geht. Häufig entscheiden sich dabei Frauen mit Kind(ern) für eine Teilzeitarbeit oder gar eine Erwerbspause. In der Altersgruppe von 25 bis 44 Jahren, in welcher der Hauptteil der Familienphase liegt, ist daher der Anteil der Frauen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, an allen Frauen dieser Altersgruppe (Erwerbstätigenquote) auf allen Ausbildungsniveaus deutlich tiefer als bei den Männern.

Sehr deutlich fällt der hohe Teilzeitanteil bei den erwerbstätigen Frauen in dieser Altersgruppe über alle Ausbildungsniveaus aus. Mehr als die Hälfte der erwerbstätigen Frauen hat einen Beschäftigungsgrad von weniger als 90 Prozent. Die Teilzeit-Erwerbstätigenquote liegt bei fast 43 Prozent, bei den Männern beträgt sie sieben Prozent.

Tiefe Wohnungsnettomieten

Im Kanton St.Gallen liegen die Wohnungsnettomieten im Jahr 2021 bei allen Grössenkategorien unter dem schweizweiten Durchschnitt. Eine Vier-Zimmer-Wohnung in St.Gallen kostet etwa 200 Franken weniger als im gesamtschweizerischen Durchschnitt und rund 450 Franken weniger als in Zürich, wo das Mietniveau insgesamt überdurchschnittlich ausfällt. 

Pendler nützen das Auto

Erwerbstätige Pendler setzen bei der Wahl des Verkehrsmittels zur Arbeit noch immer stark auf das eigene Auto oder andere motorisierte Fahrzeuge. Nur rund 5 Prozent von ihnen kombinieren öffentliche und private Verkehrsmittel und seit dem Jahr 2000 ist hier auch keine Steigerung zu beobachten.

Der Anteil der und Pendler, die den Arbeitsweg allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln (OEV) bestreiten, ist zwar zwischen 2000 und dem Zeitraum 2019-21 leicht gestiegen. Allerdings nicht zulasten des Anteils derer, die bisher ausschliesslich mit privaten motorisierten Verkehrsmitteln (MIV) unterwegs zur Arbeit waren. Stattdessen ist eher der Anteil derer gesunken, die ausschliesslich im Langsamverkehr (als Fussgänger oder bei Fahrten mit dem Velo) unterwegs sind, was mit dem allgemeinen Anstieg längerer Pendeldistanzen zusammenhängen dürfte.

Alle Zahlen, Statistiken und Einblicke gibt es hier.

StGallen24 / Goldküste24