Goldküste24 berichtete über den Gender-Tag und seine Folgen.
Er hat die Schweiz nun schweizweit erfasst, denn auch Roger Köppel, Küsnachter SVP-Nationalrat und sein Aargauer SVP-Kollege, Andreas Glarner, äusserten sich zum Thema. Für Köppel ist es laut der Zürichsee-Zeitung eine echte Ideologisierung und Versexisierung des Schulunterrichts, was er in einem Video von Weltwoche Daily kritisiert und Glarner doppelt auf Twitter nach, indem er auffordert, dass die Schulleitung entlassen wird. Auch nationale Medien berichteten.
Mässige Stimmen wie die von Erlenbacher Grünen-Kantonsrat und Fraktionschef Thomas Forrer gingen dabei fast unter. Er meinte zum Thema, dass offenbar Jugendliche in der Sek nicht darüber reflektieren, warum Mädchen immer noch auffallen, wenn sie den Ton angeben und sich durchsetzen (= Gender)», so lautete einer seiner Sätze auf Facebook.
Der Gender-Tag, den es schon zehn Jahre gibt, wäre dazu da, um gesellschaftliche Rollenbilder und Fragen der Gleichstellung zu klären. Dabei geht es auch um Wertschätzung, etwa dass Begriffe wie Schwuchtel und Schlampe nicht verwendet werden. So sieht Olga Demiri, Sozialarbeiterin, die für den Tag zuständig ist, das Ziel des Tages. Auch Fragen zu Beziehungen, Liebe und Sexualität, Themen die Jugendliche in diesem Alter beschäftigen, diskutiert. Unterschiedliche Meinungen sind legitim, und die Schule will niemandem eine Meinung aufzwingen.
Name wird geändert
Bis jetzt gab es nie Reklamationen zum Gendertag, weiss Demiri. Die Jugendlichen fanden den Anlass immer cool. Der Tag soll die Jugendlichen stärken und zum Schutz vor sexuellem Missbrauch beitragen.
Patrick Rüedi, Leiter Bildung aus Stäfa ist fassungslos über die ganzen Auswirkungen des Gender-Tages. Der Gender-Tag wird sicher nicht abgeschafft, denn die Inhalte sind durch den Lehrplan21 vorgegeben. Der Name wird jedoch geändert. Der Name Gender-Tag, die Sternchen und auch das Transgender-Logo haben bedauerlicherweise für Missverständnisse gesorgt.
Im Netz hat angesichts der Absage der Wind teilweise gedreht. Eine Userin meint, dass es eine Schande sei, was gelaufen ist. Als traurige Cancel-Culture live kommentiert der Stäfner SP-Kantonsrat Raphael Mörgeli. Er gibt damit denjenigen den Vorwurf zurück, die zur Eskalation beigetragen haben.