Traum vom Glück im Nichtstun
Mitglied ist auch Ludwig Hasler, promovierter Physiker und Philosoph, Autor des Bestsellers «Für ein Alter, das noch was vorhat», ein Plädoyer für die Zukunft. Der Traum vom Glück im Nichtstun sei ein Traum von 57-Jährigen im Hamsterrad. Die steigende Lebenserwartung eröffne eine Art zweite Pubertät. Ein Privileg, eine Premiere in der Menschheitsgeschichte. Dazu gehört auch, sich verlieben oder als E-Bike-Held unterwegs sein. Trotzdem gibt es laut Studien ab 65 Jahren eine Zunahme an Depressionen und Alkoholsucht. Die Suche nach einem erfüllten Alter beschäftigt mittlerweile die Stiftung Generationen-Forum Zürich, angestossen durch Ludwig Haslers Buch.
Es gibt einen grossen Unterschied innerhalb der Generationen. Junge erleben sich als Einzigartigkeit, denn seit dem Pillenknick sind es ja alles Wunschkinder, wogegen die Alten nebenher geboren wurden, wenn sich zwei liebten und sich nicht beherrschen konnten.
Am Leben teilnehmen
Mit der Langlebigkeit ergebe sich eine Passivmitgliedschaft in der Gesellschaft, die sich in Sinnproblemen manifestiert. Den Fachkräftemangel bezeichnet Ludwig Hasler deshalb als «hausgemacht». Erfahrung sei jedoch in der schnellen Entwicklung ein Innovationskiller. Was tun?
Der Verein «Senioren für Senioren» sei ein wohltuender Schritt – Überflüssigkeit sei das Altersproblem. Wichtig sei eine Bedeutung zu haben, nicht nur für sich, auch für andere. Das zeigt auch eine Harvard-Glücksstudie. Wichtig ist, dass Menschen am Leben teilnehmen. Es geht um die Lebendigkeit in Beziehungen zu Menschen. Es ist beglückend, in einer Welt mitzuwirken, auch wenn sie nicht mehr die von uns sein wird.