In der Zumiker Kirche sprachen Keller-Sutter und die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh. Letztere lobte ihrer Parteikollegin Kopp als Pionierin, ein Vorbild für Frauen in der Politik. «Sie war fortschrittlich, hat sich stets gegen Widerstände eingesetzt», sagte Walker Späh. Die Zürcher Regierung verneige sich.
Keller-Sutter, neben Ihrer Vorgängerin die bisher einzige FDP-Frau im Bundesrat, nannte Kopp einen wohlwollenden Mensch. «Auf dieses Wohlwollen konnte sie hingegen nicht immer zählen», so Keller-Sutter.
Als ein angeblicher Skandal zu ihrem Rücktritt aus dem Bundesrat führte, seien weder der Bundesrat noch ihre Partei hinter ihr gestanden. Dabei seien die Vorwürfe gegen Kopp aus heutiger Sicht belanglos gewesen, meinte Keller-Sutter. «Doch sie liess sich nicht vernichten».
«Gesellschaftliche Ächtung»
Der Rücktritt 1989 war in allen Reden Thema. So kritisierte etwa der ehemalige Zumiker Gemeindeschreiber, wie die Bundesrätin damals «in gesellschaftliche Ächtung katapultiert wurde». Als er sie mit dem damaligen Gemeindepräsidenten in Bern abholte, seien sie alleine gewesen.
Am Gedenkgottesdienst anwesend waren auch die alt Bundesräte Adolf Ogi, Christoph Blocher, Johann Schneider-Amman, Arnold Koller und Ruth Metzler sowie die Zürcher Regierungsrätinnen Carmen Walker Späh und Natalie Rickli.
Kleine Feier gewünscht
Kopp hatte sich eine intime Feier an ihrem Wohnort gewünscht, statt in einer grossen Kirche wie dem Zürcher Grossmünster. Nur rund 200 Gäste haben Platz in der Zumiker Kirche. Der Gottesdienst wurde in einer Turnhalle übertragen. 500 weitere Gäste hätten dort Platz gefunden. Gekommen waren allerdings weniger als 100.
Die FDP-Politikerin war von 1984 bis 1989 Bundesrätin. Sie ist am Karfreitag im Alter von 86 Jahren gestorben.