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Schweiz
03.05.2023

Gas in Gewürzen und Fäkalkeime in Gekochtem

Unter anderem wurden Spätzli und Teigwaren beanstandet. (Symbolbild) Bild: Adobe Stock
Das Laboratorium der Urkantone veröffentlichte seinen Jahresbericht. In verschiedenen Bereichen wurden (Hygiene-)Mängel festgestellt.

Alles sauber in unseren Landen, oder doch nicht? Das Laboratorium der Urkantone findet immer wieder Mängel in diversen Bereichen. Jetzt liegt der Jahresbericht 2022 vor.

Spätzli, Reis und Teigwaren am meisten beanstandet

Aus dem Detailhandel, der Gastronomie, den Metzgereien und Bäckereien wurden letztes Jahr 1'313 Proben erhoben. Rund ein Fünftel entsprach nicht den lebensmittelrechtlichen Anforderungen, wie das Laboratorium schreibt. «Spätzli, Reis und Teigwaren mussten am meisten beanstandet werden (20 bis 24 Prozent), gefolgt von Gemüse und Gerichten mit Fleisch (15 bis 20 Prozent).»

Besser abgeschnitten haben Suppen, Saucen, Sandwiches und Kartoffelbeilagen (9 bis 15 Prozent). Am wenigsten auffällig waren Desserts und Salate (weniger als 8 Prozent).

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Über die Hände oder wegen Hustens

In elf gekochten Speisen wurden Staphylokokken (Bakterien) nachgewiesen, die über die Hände oder durch Husten auf die Lebensmittel gelangen können. In vier Produkten waren Fäkalkeime nachweisbar. Dies führt das Laboratorium der Urkantone «auf die Verwendung von zu wenig gewaschenen Rohprodukten oder auf ein Hygiene-Problem beim Personal» zurück.

Verbotenes Pflanzenschutzmittel in Gewürzen

In drei von 44 untersuchten Gewürzen wurde das Begasungsmittel Ethylenoxid – Pflanzenschutzmittel gegen Pilze und Bakterien – nachgewiesen. Die Gewürze stammten aus Indien und der Türkei. Ethylenoxid ist seit 1991 in der Schweiz und in der EU verboten, weil es als krebserregend und erbgutverändernd eingestuft wird.

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Viele verbotene Pflanzenschutzmittel im Verkauf

Im gleichen Zusammenhang präsentiert sich das Ergebnis der Kontrollen in 13 Gärtnereien und Baumärkten, wo 459 im Selbstbedienungsbereich angebotene Pflanzenschutzmittel auf ihre Konformität/Zulässigkeit überprüft wurden. In neun Betrieben – über zwei Drittel – wurden 28 nicht konforme Pflanzenschutzmittel beanstandet. Davon verfügten acht Produkte nicht über eine in der Schweiz gültige Zulassung. Weitere zehn Produkte waren nur für die berufliche Verwendung zugelassen und durften daher nicht im Selbstbedienungsbereich angeboten werden.

Dazu schreibt das Laboratorium: «Die Mehrzahl der nicht konformen Produkte wurde in Gärtnereien angetroffen. Dies war insofern erstaunlich, da Gärtnereien beruflich mit Pflanzenschutzmitteln umgehen und daher über die gesetzlichen Anforderungen informiert sein sollten.»

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Legionellen im Duschwasser

Im Berichtsjahr wurden in Heim-, Pflege- und Spitalbetrieben in den Urkantonen Duschwasserkontrollen auf Legionellen durchgeführt. Insgesamt mussten 73 Prozent der 37 kontrollierten Betriebe wegen mangelnder oder fehlender Dokumentation der Selbstkontrolle beanstandet werden.

Im Rahmen der Selbstkontrolle wurden auch Duschwasserproben auf Legionellen untersucht. Die Beanstandungsquote lag bei 20 Prozent. Bei Überschreitung des Höchstwertes mussten Sanierungs- und Korrekturmassnahmen vorgenommen werden.

Bei 30 untersuchten Duschwasserproben aus zehn Sportanlagen und Fitnesscentern wurden  keine Höchstwertüberschreitungen festgestellt.

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Stefa Grüter, Redaktion March24&Höfe24 / Goldküste24