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02.05.2023

Ein 1. Mai ohne Schokoladenseite

Um 18 Uhr war der Grossteil der Läderach-Ladenfront an der Bahnhofstrasse bereits wieder gereinigt. Bild: Tobias Hoffmann
Beim offiziellen 1.-Mai-Umzug durch die Zürcher Innenstadt mit der Schlusskundgebung auf dem Sechseläutenplatz kam es zu keinen massiven Störungen.

Gemäss Meldung der Stadtpolizei besammelten sich ab 9.30 Uhr mehrere Tausend Personen beim Helvetiaplatz zum offiziellen 1.-Mai-Umzug. Um 10.30 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung; die Route führte über die Gessnerbrücke zum Löwenplatz, via Bahnhofstrasse, Uraniastrasse und Rudolf-Brun-Brücke ins Limmatquai und schliesslich zum Sechseläutenplatz, wo die Spitze des Umzugs kurz nach 12 Uhr eintraf.

Am Anlass nahmen auch zahlreiche, zum Teil vermummte Personen teil, die der linksautonomen Szene zuzuordnen sind. Aus diesen Kreisen wurden wiederholt Böller und Rauchpetarden gezündet. Entlang der ganzen Umzugsroute kam es zu Sachbeschädigungen durch Farbanschläge und Sprayereien. Bei mindestens zwei Banken wurden Scheiben eingeschlagen. Zudem warfen Demonstrierende Wasserballone gegen die Einsatzkräfte.

Ein Chocolatier als Ziel der Aggression

Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde zum Beispiel die – heute feiertagshalber geschlossene – Filiale des Chocolatiers Läderach an der Bahnhofstrasse, bei der Scheiben eingeschlagen und viele Sprayereien angebracht wurden. Der Firmenleitung wird von linken und feministischen Kreisen ihre Nähe zu christlichen Abtreibungsgegnern vorgeworfen, was auch in den Sprayereien zum Ausdruck kam. Diese wurden bereits am späteren Nachmittag von einer spezialisierten Firma und von einigen Angestellten wieder entfernt. 

Am Nachmittag wurde der Kreis 4 zum Brennpunkt, obwohl das in diesem Fall ein ungeschickter Ausdruck ist: Während auf dem Kasernenareal das friedliche 1.-Mai-Fest im Gange war, gab es nämlich auf dem Kanzleiareal und in der Langstrasse Tumulte, die unter anderem zu Einsatz von Wasserwerfern führten. Das berichteten sowohl 20min.ch wie auch tages-anzeiger.ch. Ein umfassenderes und genaueres Bild der Vorgänge wird morgen früh vorliegen. 

(pd./toh.) / Goldküste24