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Schweiz
30.04.2023
01.05.2023 06:16 Uhr

Historischer Sieg der SVP

Toni Brunner (links) freut sich mit seiner Lebenspartnerin Esther Friedli über den klaren Wahlsieg. Bild: mik
Die SVP-Nationalrätin Esther Friedli wurde heute zur Ständerätin des Kantons St.Gallen gewählt. Sie ist die erste Frau der SVP im Ständerat und die erste SVP-Vertreterin St.Gallens.

Was heute vollendet wurde, hat sich schon im ersten Wahlgang am 12.März abgezeichnet. Gegen die SVP-Nationalrätin Esther Friedli hat schon damals keine Konkurrentin eine Chance.

Im ersten Wahlgang holte Friedli doppelt so viele Stimmen wie die FDP-Vertreterin, die SP-Vertreterin und die Politikerin der Grünen. Von diesen drei Unterlegenden trat heute nur noch die sozialdemokratische Nationalrätin Barbara Gysi an. Sie scheiterte – erwartungsgemäss – grandios.

Esther Friedli erhielt 70'000 Stimmen. Barbara Gysi etwas mehr als 45'000. Nur in St.Gallen erhielt die SP-Frau mehr Stimmen als Friedli. In den anderen 74 Gemeinden waren die Karten klar verteilt und Friedli holte bis zu 80% der Wählerinnen und Wähler ab.

Mit etwas mehr als 39% war die Stimmbeteiligung relativ hoch, wenn bedacht wird, dass es parallel dazu keine nationalen Abstimmungen gab.

Doppelter historischer Sieg

Der Sieg von Friedli ist zweifach historisch. Noch nie schaffte es eine SVP-Frau in der Schweiz in den Ständerat. Und im Kanton St.Gallen ist sie die erste SVP-Politikerin im Stöckli, denn bisher hatten immer Männer und Frauen aus der FDP, oder Männer der SP, der CVP oder der Katholisch-Konservativen die beiden Sitze belegt.

Ultrakonservativ hat gewonnen

Für den überwältigenden Sieg der SVP gibt es mehrere Gründe: Erstens ist die Partei die wählerstärkste Vereinigung im Kanton.

Zweitens hat sich Esther Friedli mit einem ultrakonservativen Stimmverhalten als Nationalrätin in Bern, als Programmchefin der Partei und gut betreut von ihrem Lebenspartner Toni Brunner eine treue Anhängerschaft besorgt.

Drittens hat die FDP nach dem Rückzug ihrer Kandidatin eine Stimmempfehlung für Friedli abgegeben und die «Mitte» hielt sich zurück, weil sie bereits einen Ständerat im Kantons St.Gallen stellt.

Und viertens war mit Paul Rechsteiner ein SP-Ständerat abgetreten, der einen sehr grossen Fussabruck in Bern hinterlassen hatte. Seine Stapfen waren zu gross für die Vertreterinnen der Linken und Grünen.

(Korrektur am 1.5.2023: Neben der Stadt St.Gallen hat Barbara Gysi auch in Rorschach mehr Stimmen als Esther Friedli gemacht.)

Mario Aldrovandi, Portal24