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Herrliberg
21.04.2023

Senioren beschweren sich

Familienwohnungen wären angebracht, da das Grundstück bei den Schulen liegt. (Symbolbild) Bild: Steib Gmür Geschwentner Kyburz
Die Gemeinde möchte gerne auf dem gemeindeeigenen Grundstück Fuler im Dorfzentrum bauen, doch ältere Menschen meinen, dass 3 1/2 Zimmer-Wohnungen für ihre Generation braucht.

Familien können sich kaum noch Wohnungen leisten, da die Immobilienpreise hoch und der Boden knapp ist, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet. Die geplanten Familienwohnungen sollen unter dem Marktwert vermietet werden. Dies ist eine gute Idee, doch findet das nicht die ganze Bevölkerung von Herrliberg.

An einem Informationsanlass skizzierte Gemeindepräsident Gaudenz Schwitter (FDP) zunächst die groben Pläne. Die Gemeinde will das Land einer gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft abgeben. 26 Wohnungen sind geplant.

Preis der Wohnungen noch nicht klar

Die Baugenossenschaft Zürichseee (BGZ) in Küsnacht wäre Partnerin. Die Gemeindeversammlung wird im Juni über einen Baurechtsvertrag abstimmen. Die Genossenschaft verwaltete bereits mehrere Wohnungen in Zollikon und Stäfa. In Küsnacht, auf der Forch und in Stäfa hat sie eigene Wohnungen. Im Mai werden in Männedorf weitere Wohnungen fertig. Eine 3 1/2 Zimmer-Wohnung kostet 2520 Franken inklusive Nebenkosten. Allerdings gibt es hier keine Vermietungsrichtlinien.

Wie teuer die Wohnungen in Herrliberg werden, hängt davon ab, wie hoch die Baukosten ausfallen. Die Vorgabe ist, dass die Wohnungen 20 bis 30 Prozent unter den ortsüblichen Mieten vergeben werden können. Stark gefragt sind in der Gemeinde 4- bis 5 1/2 Zimmer-Wohnungen.

Diskussion über den Bedarf

Doch da waren nicht alle Besucher einverstanden. Unter den 200 Anwesenden wurde laut, dass nicht 5 1/2, sondern 3 1/2 Zimmer-Wohnungen für ältere Menschen gesucht werden. Viele schon lange Wohnhafte müssten wegziehen, weil sie im Alter keine kleinere Wohnung finden würden.

Der Gemeinderat kennt das Bedürfnis. Es würden im Fuler auch kleinere Wohnungen geben. Da das Grundstück in der Nähe von Schulen ist, haben Familienwohnungen Priorität. Die Gemeinde hat vor nicht allzu langer Zeit Alterswohnungen geschaffen. Da nur ältere Menschen anwesend waren, wurde auch laut, dass auch Familien berücksichtigt werden müssten.

Die Wohnungen sind für Menschen gedacht, die bereits in Herrliberg wohnen, im Dorf arbeiten oder in die Gemeinde sich zurückziehen wollen. Doch auch die Einkommensverhältnisse werden berücksichtigt und periodisch überprüft.

Sorgen wegen dem Verkehr

Da die Vermögenslimite bei einer halben Million Franken und das Maximaleinkommen bei 150’000 Franken pro Familie liegen, gilt das laut Sozialversicherungsgesetz als reich, und man wolle nicht in Teilzeit arbeitenden Akademikern die Wohnungen vermieten, sondern an Menschen, die wirklich darauf angewiesen sind.

Die Anwohnenden haben Sorgen wegen dem Verkehr. 70 Parkplätze sind in der Überbauung vorgesehen, 25 davon für Mitarbeitende der Gemeinde und abgestimmt werden soll noch über 33 zusätzliche öffentliche Parkplätze. Es wird somit mit viel Verkehr gerechnet. So sollen verkehrsberuhigende Massnahmen an der betroffenen Grütstrasse getroffen werden. Wenn die Gemeinde all diese Themen angehen möchte, hat sie noch viel Arbeit vor sich.

Gemeinde Herrliberg / Goldküste24