Die VSA wurde von den besorgten Eltern angeschrieben, da diese besorgt sind um ihre Kinder. Die Kinder müssen Abschied von fast all ihren Lehrpersonen und Therapeutinnen nehmen, wie die ZollikerNews berichtet. Die Eltern sind besorgt, da der Appell an die Schulpflege bisher keine Antwort brachte.
Eine Mutter schrieb ebenfalls persönlich über ihre Sorgen und bekam vom VSA die Antwort, dass man ihre Besorgnis nachvollziehen können, und man mit der Schulpflege und dem Leiter Bildung im engen Austausch stehe und diese diese im Rahmen seiner Zuständigkeit unterstütze.
Zwei Lehrpersonen aus Weiach erlebten an der Schule Weiach sehr Ähnliches; es sei erstaunlich gewesen, wie lange die Behörden der Schule Weiach die direkten Hinweise auf das Fehlverhalten der beiden Schulleiter ignoriert hätten. Sie konnten nicht verstehen, dass solche offensichtlichen Missstände, einfach geduldet, verschwiegen und ausgesessen werden, Goldküste24 berichtete.
200 Eltern finden kein Gehör
Eltern vom Zollikerberg schickten der VSA-Chefin Myriam Ziegler und Bildungsdirektorin Silvia Steiner den Brief weiter, den sie am 3. April der Schulpflege, dem Leiter Bildung und dem Zolliker Gemeinderat zugestellt hatten. Sie haben bis jetzt keine schlüssige Antwort bekommen. Rund 200 Eltern unterschrieben verzweifelt über die Situation. Sie sprechen von einem jämmerlichen Versagen der Schulpflege, dem Leiter Bildung und der Mediation. Wie geht es weiter?
Ist es möglich, dass man 200 Eltern einfach ignoriert? Die Aufgabe der Schulpflege besteht vor allem darin, die Schule zu pflegen, doch es sieht so aus, als würden sie um jeden Preis ihren umstrittenen Entscheid bei der Besetzung der Schulleitung zu verteidigen.
Selbst eine Lehrerin aus Weiach setzte sich ein, um über die Vorfälle in Weiach zu berichten und auch über ihre eigene unrechtmässige Kündigung. Doch der Leiter der Bildung verzichtete auf eine Rücksprache mit den Worten, dass sie gerne auf das Angebot zurückkämen, falls dies für den aktuellen Prozess nützlich wäre. Doch Anhaltspunkte zur Lösungsfindung waren nicht vorhanden.
Tageszeitung bläst ins gleiche Horn
Über den Bericht im Tages-Anzeiger gab es einen Satz, der die Eltern besonders aufbrachte: «Es gibt keinen Grund, an der Anstellung der beiden (Co-SchulleiterInnen, die ZollikerNews.) zu zweifeln.» Für zusätzlichen Unwillen sorgten seine Ausführungen, dass «Uneinigkeit vor allem bei der Änderung von internen administrativen Abläufen herrscht. Etwa darüber, ob alle Lehrpersonen einen einheitlichen Briefkopf und denselben Kanal benützen müssen, um Eltern zu informieren.»
Es gab daraufhin viele Kommentare, die deutliche Kritik am Verhalten der Zolliker Schulbehörden übten. Auch der ZollikerZumikerBote, der die Krise im Rüterwies lange ignorierte, mischt inzwischen kräftig mit und wertete das Verhalten von Eltern und Lehrpersonen, die sich gegenüber den Medien äusserten, als «Terror der Anonymität». Selbst eine anonyme Lehrperson kam dort zu Wort und meinte, dass es schlimm sei, dass alles anonym geschehe. Niemand wisse, wer dahinter stecke und wem man noch vertrauen könne.
Unklare Anzahl Kündigungen
Die Schulpräsidentin Claudia Irniger gab gegenüber den Medien an, dass es elf Kündigung gab – das stimmt so nicht ganz. Die Lehrer rieben sich die Augen. Man spreche nur noch über die Klassenlehrerfunktionen, nicht aber über Heilpädagoginnen, Logopädinnen oder Klassenassistenzen. Rechsteiner meint, dass man die Abgänge von Heilpädagoginnen, Logopädinnen oder Klassenassistenzen nicht zu diesen elf Kündigungen zähle. Elf Lehrpersonen hätten tatsächlich gekündigt, die übrigen seien Fachpersonal Pädagogik.
Wenn diese dazugezählt würden, dass wären es deutlich mehr als 20 Kündigungen und dies überwiegend wegen der Krisensituation. Darunter sind viele, deren Ersatz sich besonders schwierig gestaltet. Das bestätigten Rechsteiner und Irniger, da der Markt von therapeutischen Berufen sehr ausgetrocknet ist.
Keine Stellungnahmen
Auch die Bitte der ZollikerNews, man möge die schriftliche Auftragserteilung an die Stiftung Krisenintervention Schweiz offenlegen, lehnte der Leiter der Bildung ab, weil es nicht dem Öffentlichkeitsprinzip unterliegt. Eine zusätzliche Bitte, die Kosten der Mediation offenzulegen, wurde auch abgelehnt mit der Begründung, dass der Auftrag «auf dem seit 2011 geltenden Kooperationsvertrag zwischen der Schule Zollikon und der Krisenintervention Schweiz» basiere. Merkwürdig muten auch die Äusserungen des zuständigen Beraters an, der dem ZoZuBo einen positiven Verlauf der Mediation berichtet, bei den ZollikerNews gab er zur Antwort, dass er für eine Stellungnahme nicht autorisiert sei. Auch hier löst Rechsteiner die Verwirrung, indem er erklärt, dass in Absprache mit der Auftraggeberin vom vorformulierten schriftlichen Vertrag abgewichen werden könne.
Die Auftragserteilungen an die Krisenintervention Schweiz erfolgte laut Rechsteiner mündlich in einer Situationsanalyse-Sitzung. Die Frage ist, ob so ein Auftrag für eine mehrmonatige Krisenintervention mündlich und so allgemein formuliert werden kann. Zu den bisherigen Kosten äusserte sich Rechsteiner dann präziser. Sie würden sich bis Ende März auf 12'638.60 Franken belaufen. Bis zum Sommer kämen nochmals 4000 dazu.
Einzige Lösung – Wegzug?
Aktuell hat sich eine gespenstische Ruhe über die Schule gelegt. Die Lehrpersonen merken die Resignation und die schlechte Stimmung. Es werden innerhalb des Teams kaum noch Anlässe besucht. Einzelne Eltern erwägen gar den Wegzug vom Zollierberg, weil der permanente Wechsel an der Schule für die Kinder nicht mehr tragbar ist.
Nun ergreift Ortspartei-Präsidenten Franziska Steiner (SP) und Felix Wirz (EVP) auf das sogenannte Anfragerecht nach § 17 Gemeindegesetz zurück, dass es den BürgerInnen erlaubt, «über Angelegenheiten der Gemeinde von allgemeinem Interesse Anfragen einzureichen und deren Beantwortung in der Gemeindeversammlung zu verlangen». Diese Anfrage muss schriftlich an den Gemeindevorstand gerichtet werden. Die Gemeindeversammlung kann beschliessen, dass eine Diskussion stattfindet. Es geht um Themen wie die aktuelle Schulleitung, Mediation, Kommunikation der Schulpflege und -verwaltung, die Aktivität der Schulpflege rund um die Situation sowie die Kosten.
Der Präsident des Forum 5W, Jürgen Schutt, war zunächst interessiert, teilte nun aber mit; dass «das Forum 5W zuversichtlich ist, dass die Schulpflege mit der begonnenen Mediation auf dem Weg zu einer konstruktiven Konfliktlösung ist und diesem Weg vorderhand die nötige Zeit lassen möchte, die er benötigt. So tragen die Schulpflege-Mitglieder des F5W weiter den Kurs der Schulpräsidentin und des Leiters Bildung.