Nach der Finanzkrise 2008 kam das Tiny House Movement auf. Viele Menschen fragten sich dazumal, wie wenig man für ein zufriedenes Leben braucht. Ein geringer ökologischer Fussabdruck und Bescheidenheit beim Konsum waren die neue Richtung. Ein original Tiny Hous mass 2,6 Meter in der Breite und 3,6 Meter in der Länge. Es bot 13 m2 Wohnraum.
In Zürich herrscht seit nunmehr zehn Jahren Wohnungsnot, und es ist keine Besserung in Sicht. Nun soll auf dem 3800 m2 grossen Gelände eine möglichst ökologische Siedlung mit flächenarmen Mietwohnungen entstehen. Die Wohnqualität darf so sein wie in einem Einfamilienhaus. Jede Wohnung soll über einen eigenen Eingang, Garten, einen Einstellplatz fürs Auto und in manchen Fällen auch einen eigenen Hobbyraum mit Waschmaschine oder eigenen Terrasse verfügen.
60 Menschen in 38 Wohnungen
Die Zürcher Architekten «Steib Gmür Geschwentner Kyburz» gehen als Sieger hervor. Sie brachten 4 x 1 1/2 Zimmer mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 39 m2, 31 x 2 1/2 Zimmer mit 54 m2 und 4 x 3 1/2 Zimmer mit 69 m2 hervor. Eine durchschnittliche 3 1/2 Zimmerwohnung hat in der Stadt Zürich eine Wohnfläche von 83 m2.
Die riesige Tiefgarage diente einst für Gewerbezwecke und eignet sich jetzt sehr gut für die Wiederverwendung, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Die Hobbyräume und Garageplätzen lassen sich so sehr gut einrichten. Es kann eine Menge graue Energie gespart werden.
In den 38 Wohnungen werden wohl ca. 60 Menschen leben, wohl eher Menschen, die mit wenig Gepäck unterwegs wind. Ein Bett, ein Schrank, ein Esstisch, ein Schreibtisch und das war's. So können diese Menschen jederzeit woanders eine Stelle antreten. Vielleicht finden sogar ältere Menschen Gefallen an dieser Wohnform, denn manchmal ist das Haus nach dem Auszug der Kinder zu gross.
Die Mieten werden so sein, dass ein Mensch mit durchschnittlichem Einkommen sich eine kleine Wohnung leisten kann. Zwei Menschen können sich dementsprechend eine grössere leisten. Die Vermarktung beginnt im Herbst.