Postulant Samuel Balsiger (SVP) stört sich daran, dass für eine kleine Minderheit das Reglement geändert wurde, wie er an der Sitzung des Gemeinderats vom Mittwoch ausführte. Die grosse Mehrheit werde durch gendergerechte Sprache nicht erreicht, werde sogar vor den Kopf gestossen. Balsiger sprach von einem «linken Kulturkampf».
Moritz Bögli (AL) hielt dagegen, dass die gendergerechte Sprache niemandem schade. Das generische Maskulinum mache Frauen und queere Menschen hingegen unsichtbar. Anna-Béatrice Schmaltz (Grüne) sagte, non-binäre Menschen würden häufig nicht wahrgenommen. «Es geht um Anerkennung von Lebensrealitäten», sagte sie. Sie anerkannte aber auch, dass Änderungen gewöhnungsbedürftig seien.
Mitte und FDP wären zwar eher für eine «Kann»-Formulierung im Reglement gewesen. Zwang lehnten sie von beiden Seiten ab, wie Martina Zürcher (FDP) sagte. Dennoch sprachen sich beide Parteien für das Postulat aus.
Der Rat sprach sich mit 69 zu 41 Stimmen gegen das Postulat aus.
Zeichen des Respekts
Der Stadtrat sieht keinen Grund, die Änderung zurückzunehmen. Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) führte aus, dass mit dem Genderstern alle Menschen inkludiert werden. «Es ist ein Zeichen des Respekts gegenüber allen Geschlechtern», sagte Mauch. Firmen wie Apple, Swisscom oder Migros nutzten den Genderstern in der Kommunikation ebenfalls.