Das Budget sah einen Aufwandüberschuss von 6,9 Mio. Franken vor. Das ausgezeichnete Ergebnis basiert im Wesentlichen auf dem um 3,8 Mio. Fran-ken tieferen Betriebsergebnis und deutlich höheren Einnahmen an Grundstückgewinnsteuern von 14,6 Mio. Franken. Die Nettoinvestitionen von 8,4 Mio. Franken konnten vollumfänglich aus dem Cashflow der Jahresrechnung finanziert werden, der Selbstfinanzierungsgrad lag bei 209 Prozent. Mit diesem Abschluss weist die Rechnung ein Eigenkapital von 287 Mio. Franken und ein hohes Nettovermögen von 92 Mio. Franken aus.
Erfolgsrechnung und Investitionstätigkeit
Die grosse Steigerung gegenüber dem Budgetwert um rund 16 Mio. Franken muss allerdings stark im Lichte buchhalterischer Sondereffekte bei den Grundstückgewinnsteuern betrachtet werden. Auch das betriebliche Ergebnis fällt um 6 Prozent unter Budget besser aus. Die auf breiter Front angelaufene Investitionstätigkeit hat immer noch Nachholbedarf und lag einen Drittel unter Budget. Die Folge daraus ist, dass die vorhandenen liquiden Mittel voraussichtlich im-mer noch nicht voll für die im Finanzplan eingestellte Infrastruktur wie vorgesehen verwendet werden können. Daher rechnet der Finanzplan erst ab 2027 wieder mit einer Anhebung des Steuerfusses von aktuell 78 Prozent auf 82 Prozent. Dazu kommen die in den letzten Jahren organisch gestiegenen Steuererträge bei den natürlichen Personen sowie bei den Grundstückgewinn-steuern. Zusammen betrachtet führte das im Rechnungsjahr 2022 zu einer gegenüber dem Vorjahr unverändert hohen Liquidität von rund 50 Mio. Franken.
Bilanz
Das Nettovermögen (Finanzvermögen abzüglich Fremdkapital) nahm um 9 Mio. Franken auf 92 Mio. Franken zu. Aufgrund der Einwohnerzahl berechnet sich so ein Nettovermögen je Einwohner von 6'189 Franken (Vorjahr 5'638 Franken). Mit 136 Mio. Franken besitzt Stäfa ein beträchtliches Finanzvermögen, das sich im Wesentlichen auf 50 Mio. Franken flüssige Mittel und Festgeldanlagen und 65 Mio. Franken Liegenschaften und Grundstücke aufteilt. Die Gemeinde ist nach wie vor schuldenfrei und verfügt über eine ausreichende Liquidität.
Ausblick Budget 2024
Das durchwegs positive Rechnungsergebnis mit einem Cashflow von 17 Mio. Franken zeugt von hoher Ausgabendisziplin und ist wichtig im Hinblick auf die Finanzierung von zukünftigen Investitionen. Für den Gemeinderat drängen sich aufgrund des Rechnungsjahrs 2022 und der aktuellen Entwicklung im diesjährigen Haushalt keine Änderungen an der Haushaltpolitik auf, wie er sie mit dem Antrag auf eine erneute Senkung des Steuerfusses auf 78 Prozent begründete. Der Finanzplan zeigt, dass für den Zeitraum 2023 bis 2026 der heutige Steuerfuss aus-reichen sollte, um die Aufgaben und Investitionen ohne Verschuldung zu finanzieren. Eine Abnahme der liquiden Mittel von aktuell 50 Mio. Franken wird dabei bewusst in Kauf genommen.